Bürgerentscheid zum Sportplatz Haßlinghausen: Der Wahlkampf hat begonnen
Der Rat beschließt einen Bürgerentscheid am 28. Oktober. Argumente und Polemik mischen sich.
<strong>Haßlinghausen. Der Sportplatz Haßlinghausen soll am alten Platz saniert werden. Ja oder Nein? Darüber werden alle Sprockhöveler am 28. Oktober in einem Bürgerentscheid abstimmen können. Das steht seit gestern Abend fest. Wie erwartet erkannte der Rat fast einstimmig ein entsprechendes Bürgerbegehren mit seinen 2300 Unterschriften an (nur Anja Pielorz, FDP, stimmte wegen mangelnden Gegenfinanzierungsvorschlags dagegen), erklärten aber SPD, CDU und FDP geschlossen, dass sie weiter einen Sportplatzverkauf anstreben. Mit dessen Erlös soll eine neuer Platz am Landringhauser Weg finanziert, zugleich das alte Sportplatzgelände städtebaulich aufgewertet werden. Die Nettigkeiten waren schnell ausgetauscht, etwa als Udo André Schäfer (CDU) sagte, dass er es begrüße, dass sich so viele Bürger engagierten, um in ihrem Sinne eine Entscheidung herbeizuführen. Danach wehte bereits Wahlkampfluft durch den mit fast 100 Zuhörern prall gefüllten Vorraum der Sporthalle Haßlinghausen. Von "Ignoranz der Politik gegenüber dem Bürgerwille und mangelnder Transparenz der Entscheidungen", sprach Petra Schellhoff, eine der treibenden Kräfte der Bürgerinitiative. Landschaftsverbrauch und Verkehrsprobleme nach einer Verlagerung an der Landringhauser Weg und weitere Wege für Schüler, führte sie gegen einen Neubau an. Ein neues Argument brachte Britta Altenhein (Grüne) ins Spiel, deren Partei für eine Sportplatzsanierung am alten Ort ist. 3,2 Millionen statt bisher angenommener 2,6 Millionen Euro würde der Neubau am Landringhauser Weg nach einer neuen Kalkulation kosten. Bisher wurden 2,6 Millionen für den alten Sportplatz geboten. Das wettbewerbliche Verfahren wird ohnehin aufgehoben. Altenhein: Rechne man die Abschreibung für den Neubau hinzu, sei er für die Stadt fast so teuer wie die Sanierung.
Wir wollen am liebsten den Käufer des alten Sportplatzes auch den neuen bauen lassen", nannte Willibald Limberg (CDU) als seine Lösung. Er warf der Initiative vor, sie habe zum Teil Leute unterschreiben lassen, ohne sie über die Sache aufzuklären.
Termin Der Bürgerentscheid soll als normaler Wahlgang am Sonntag, 28. Oktober, abgewickelt werden.
Durchführung Die Bürger können wie bei Kommunalwahlen in Wahllokalen abstimmen. Auch Briefwahl ist möglich.
Wahlbenachrichtigung Alle wahlberechtigten Sprockhöveler ab 16 Jahren (rund 21 000) werden demnächst eine Wahlbenachrichtigung plus Infoblatt über die Sachargumente erhalten. Bei gut 4300 Ja- und weniger Neinstimmen gilt der Bürgerentscheid als angeommen, die Poltik müsste danach handeln.
Wahlkosten Die Verwaltung rechnet mit 38 500 Euro u.a. für Druck- und Versandkosten.