Haßlinghausen: Schlechte Geschäfte „am Bau“
Busbahnhof: Die Geschäftsleute an den Großbaustellen beklagen hohe Umsatzverluste. Die Stadt will jetzt schnell alle Zuwege herstellen.
Haßlinghausen. Durch die geöffnete Tür dringt permanent das Dröhnen der Planierraupe, die einen Geröllhaufen nach dem anderen plattwalzt. Doch es ist nicht in erster Linie die Geräuschkulisse, die Hanna Kurczyna, Inhaberin des Kiosks am Busbahnhof in Haßlinghausen stört: Die Kundschaft bleibt schlicht weg. "Ich weiß nicht, ob ich das bis Ende Oktober durchhalte", sagt die Geschäftsfrau, die den ansonsten gut frequentierten Kiosk seit neun Jahren führt.
So lange soll es laut Planung dauern, bis der Busbahnhof wieder in Betrieb geht. Momentan ist die Lage aber für alle Geschäftsleute dort - dazu gehören noch der Imbiss nebenan und die Bäckerei Borggräfe sowie das Internetcafé mit Kiosk im neuen Wohn- und Geschäftshaus neben dem Rathaus - schwierig, weil man kaum hinkommt und die Kunden fehlen, die normalerweise vor der Ladentür aus dem Bus steigen. "In den Ferien war ich hier wie abgeschnitten, jetzt kommen zumindest die Schüler wieder", sagt Gönül Bayiryüzü, Mitarbeiterin im Internetcafé.
Wie mit Tiefbauamt und Bauleitung abgesprochen, sind bis Ferienende zumindest die Bereiche vor dem Geschäft und die Zuwegung von der Geschwister-Scholl-Straße aus gepflastert worden. Zum Kiosk auf der anderen Seite kommt man nur von der B 51 aus und das durch enge Absperrgitter und über zwei Holzpaletten, die provisorisch die Lücke zwischen bereits neu gepflastertem Bereich und altem Pflaster überbrücken.
"Ich sehe schon, dass es zu starken Beeinträchtigungen für die Geschäftsleute kommt und bedaure das sehr, aber ganz ausschließen lässt sich das bei einer so großen Baustelle nicht", sagt Baudezernent Bernd Woldt. Natürlich sei man bestrebt, auf deren Belange so weit wie möglich einzugehen.
Auf Drängen der Geschäftsleute wurde der Baustellenfahrplan leicht verändert. In den kommenden zwei Wochen sollen die Bürgersteige auf beiden Seiten des Busbahnhofs durchgängig hergestellt werden, so dass man die Geschäfte sowohl von den Schulen, als auch von der B 51 aus erreichen kann.
Überdachung Planmäßig läuft gerade die Ausschreibung für die Überdachung des Bahnsteigs. Das erst eine Bewerber gefunden und die Arbeiten mit dem Tiefbau koordiniert werden müssen, schließt Ulrich Höhmann vom Tiefbauamt einen früheren Fertigstellungstermin als Ende Oktober aus. Man sei aber im Zeitplan.