Neuanfang: Blitzlichtgewitter an der Tafel

In der Grundschule Haßlinghausen sind 72 i-Dötzchen eingeschult worden.

Haßlinghausen. Rund um die Tafel in der Klasse 1b der Grundschule in Haßlinghausen herrscht mächtig Gedränge, überall zücken Eltern und Großeltern die Kamera, um den ersten Schultag vor passendem Hintergrund festzuhalten. Stolz halten die Erstklässler ihre prächtig geschmückten Schultüten ins Blitzlichtgewitter oder wagen schon mal vorsichtig den ersten Blick auf deren Inhalt.

"Früher haben die Eltern meist fertige Schultüten im Laden gekauft, heute werden diese in der Regel selbst gebastelt. Auch bei der Füllung hat sich viel verändert. Da verdrängen die Geschenke immer mehr die Süßigkeiten", berichtet Schulleiterin Marlen Hofeditz und wie zum Beweis fällt der Blick auf Spiderman, der als Plastikfigur aus einer der Schultüten herausschaut.

An ihren ersten Schultag kann sich Hofeditz noch gut erinnern: "Da stand ich vor der Schule und hatte eine volle Schultüte in der Hand und viele Fragen im Kopf. Bekannt war mir da niemand und ich habe mich erst mal bei meiner Mutter festgehalten", erinnert sich die Pädagogin schmunzelnd. Heute sei es üblich, dass die Kinder schon im Kindergarten den ersten Kontakt zur Schule bekommen.

Einen Schritt weiter sind da schon Sabrina und Larissa, die gerade ihre erste Schulstunde hinter sich gebracht haben. "Wir haben ein Lied gelernt und unsere Schultüte aus dem Gedächtnis gezeichnet", berichtet Sabrina (6), die schon die Namen ihrer ganzen Familie schreiben kann, auch mit dem Rechnen klappt es schon ganz gut.

Bei Larissa (6) ging der Tag schon richtig früh los: "Um 5.30 Uhr ist unsere Tochter aufgestanden und wollte sich anziehen, um zur Schule zu gehen", erzählt ihre Mutter Susanne Damm. Gefeiert wird der Schulstart mit der gesamten Familie, die sich zum Essen und Kaffeetrinken trifft. "Das war bei mir noch anders, da waren nur meine Eltern bei der Einschulung dabei", sagt Vater Olaf Damm.

Aufregend ist die erste Schulstunde ihrer 23 i-Dötzchen auch für Klassenlehrerin Andrea Dungs: "Das ist schon was besonderes, aber immer wieder schön." Etwas Arbeit gibt sie ihren neuen Schülern auch noch mit auf den Weg: "Als Hausaufgabe sollen die Kinder über den Inhalt ihrer Schultüte schreiben oder die Sachen malen, die sie darin gefunden haben.