Serie Berufe im Wandel: Färberei glich Hexenküche
Für Willibald Limberg war das Handwerk des Färbers einst mit Experimenten und viel Chemie verbunden.
Haßlinghausen. Die Lehrjungen mussten die unangenehmsten Aufgaben erledigen. "Für die abschließende Veredelung des Stoffes, die Appretur, brauchten wir Pilze. Die wurden abends in Wasser angesetzt und ich musste sie dann morgens zerkneten", erzählt Willibald Limberg. Färber war sicherlich nicht sein Traumberuf. Aber Lokführer wollten alle werden und die Färberlehre war ihm vom Chef seiner Mutter angetragen worden.
Völlig neu waren elastische Stoffe für Badeanzüge. "Da war die Hilfe der Farbenfabriken enorm wichtig." Mit den vielen neuen Anforderungen wurde auch die Ausbildung anspruchsvoller. Wurden die Meister vorher vom jeweiligen Chef ernannt, mussten sie nun eine langjährige Ausbildung samt Prüfung absolvieren. Vom Firmeninhaber gedrängt, ging Limberg als erster seines Betriebs auf eine Ingenieursschule und wurde nach seiner Meisterprüfung "plötzlich" Betriebsleiter.
Beruflicher Werdegang Am 1. April 1953 trat Willibald Limberg beim Wuppertaler Unternehmen Ferdinand Weskott seine Färberlehre an und absolvierte 1956 die Gesellenprüfung. 1965 machte er nach Besuch der Abend-Ingenieursschule in Mönchengladbach die Meisterprüfung. 1973 zog er nach Haßlinghausen. 1987 hörte er bei Weskott nach einem Herzinfarkt auf. 1989 wechselte er in den kleineren Betrieb Guthahn & Westkott. 2002 ging er in den Ruhestand.
Politik: 1972 trat Limberg in die CDU ein. Seit 1982 Jahre saß er im Sprockhöveler Rat und wurde 1984 in den Kreistag gewählt. Seit der letzten Wahl amtiert er als stellvertretender Landrat.