Mittelstraße: Die Stadt beugt sich dem Bürgerwillen
Verwaltung verzichtet nach Bürgerprotesten auf die gestalterischen Regelungen.
Haßlinghausen. Die Verwaltung verzichtet nach Protesten der Bürger im neuen Bebauungsplan Nr. 64 Mittelstraße-West auf die vorgesehenen gestalterischen Regelungen, und die Politik stimmt dem zu. Das ist das Ergebnis der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Denkmalschutz in dieser Woche.
Übrig bleiben nur die Formulierungen im Zusammenhang mit dem Ziel des Plans, der Verhinderung unerwünschter Gebäudenutzungen wie durch Sexshops oder Wettbüros.
„Wir planen ja auch für die Bürger“, hatte der Beigeordnete Bernd Woldt den Sinneswandel vor der Beschlussfassung im Ausschuss erklärt. „Das ist ein Beispiel dafür, dass sich die Bürgerschaft erfolgreich einbringen kann“, freute sich Bodo Middeldorf (FDP). Da wollte auch die SPD nicht bremsen.
„Wenn alle dagegen sind, dann ziehen wir auch zurück und stimmen der Verwaltung zu“, erklärte Walter Vielmetter (SPD) mit Blick darauf, dass sich sowohl der Werbering als auch Haus und Grund sowie eine Reihe von Bürgern im Rahmen der frühzeitigen Anhörung gegen Gestaltungsvorgaben ausgesprochen hatten.
Bedauern über den Wegfall von Gestaltungsvorgaben äußerte nur Udo Unterieser (SPD), der sich um die Zukunft vor allem der alten Bausubstanz Sorgen macht und — vergeblich — nach einer Stellungnahme aus Sicht des Denkmalschutzes fragte.