Niedersprockhövel: Mary Popp begeistert das Publikum

Bei der Premiere im ausverkauften Gemeindehaus wurden Darsteller, Inszenierung und Bühnenbild gefeiert.

Foto: Gerhard Bartsch

Niedersprockhövel. Eine gehörige Portion Magie, verpackt in bekannten Melodien mit großartigen Akteuren und einer unerschöpflichen Kostümvielfalt sorgten bei den mehr als 150 Besuchern im ausverkauften Gemeindehaus am Perthes-Ring für eine riesige Begeisterung.

Bei der Premiere des Familienmusicals über die Reise „Mit Mary Popp ins Zauberland“ — nach dem Buch Mary Poppins — hatte das Publikum gemeinsam mit den Akteuren der Schnick-Schnack-Theatergruppe viel Spaß und bedachte die Schauspieler in den bunten Gesangs- und Tanzszenen häufig mit großem Applaus.

Zahlreiche Zuschauer fühlten sich dabei in ihre Kindheit zurück versetzt und fieberten mit den Protagonisten Sandra Gerhartz, die die Figur des Kindermädchens Mary Popp gelungen interpretierte, und den beiden unwiderstehlich agierenden Kindern Jenny (Dana Gerhartz) sowie Miky Blanks (René Gerhartz) mit. Deren Vater, Banker George Blanks (Christian Rabe als pedantischer Monarch), ist wahrlich kein „Bilderbuch-Vater“, gewinnt aber in der Schlussszene beim bekannten „Drachensong“ schließlich die Erkenntnis, dass Kinder das Leben bereichern.

Und auch ihre emanzipierte und demoerprobte Mutter Wilma, verkörpert von Britta Berger, besinnt sich, nachdem ihre Kinder nach aufregenden und wundersamen Erlebnissen nach Hause zurückkehren.

So steppen die Zwillinge etwa mit Marys Freund Ben (hervorragend dargestellt von Juri Niep- haus) und Schornsteinfegern über Londons Dächer. Auch die Szenen, in denen die vier Abenteurer mit Tante Aloisa (Anette Hegenberg) unter der Decke schwebend ein Tässchen Tee trinken oder in ein Bild springen, begeisterten das Publikum, das häufig im Rhythmus mitklatschte.

Aufgrund des großartigen Bühnenbildes mit detailgetreuen Accessoires wirkte die Szenerie jederzeit realistisch und unterstrich eindrucksvoll die Darstellung der Figuren, die dank der großartigen Inszenierung der beiden Regisseure Anja Jensen und Daniel Wiese lebendig und amüsant durch das rund zweistündige Stück tanzten. Beispielhaft etwa die „Karussell- und Jagdszene“, der amüsante „Pinguinaufmarsch“ oder die „ Superkalifragilistikexpialigetisch-Szene“ auf der Rennbahn.

Die Besucherinnen Erika Westphal und Silke Heinzer brachten es auf den Punkt: „Musik, Kostüme, Bühnenbild und die Leistung der Kinder waren einfach großartig.“