Die Hasch-Plantage am Huxel: Axel P. bleibt verschwunden

Die unterirdische Plantage beschäftigte die Polizei wochenlang. Die Suche nach einer Leiche blieb aber erfolglos.

Sprockhövel. Keine Grabungen, keine Ausschachtungen mehr: Die Polizei hat die Suche nach einer Leiche oder zumindest nach Hinweisen auf ein tödliches Verbrechen auf der ehemaligen Straußenfarm am Huxel eingestellt. Über mehrere Wochen hatten Beamte im Sommer 2013 dort gearbeitet. Es war eine Suche, die weit über die Stadtgrenzen hinaus die Menschen beschäftigte. Ausgerechnet im beschaulichen Sprockhövel, an der Grenze zu Wuppertal, sollen zwei Männer eine unterirdische Cannabis-Plantage betrieben haben.

Acht unter der Erde vergrabene Seecontainer dienten als Aufzuchtstation, Erntehelferinnen aus den Niederlanden halfen dabei, die bis zu 2000 Pflanzen zu ernten. Der Ertrag hat nach Schätzungen der Polizei zwischen 300 000 und 760 000 Euro eingebracht. Zur Tarnung hatten die Männer — John R. und Axel P. — mehrere Strauße auf dem von außen nicht einsehbaren Gelände gehalten. Sogar Schulklassen hatten die Straußenfarm besucht. Nicht ahnend, dass unter der Erde Drogen angebaut wurden.

Ein anonymer Hinweis im Dezember 2012 brachte die Polizei auf die Spur der beiden Plantagenbesitzer. John R. konnte festgenommen werden. Axel P. war verschwunden und die Polizei erhielt nach eigenen Angaben Hinweise, dass er auf dem unwegsamen Grundstück am Huxel getötet worden sein könnte. Unzählige Beamte, Polizeihunde und THW-Kräfte nahmen die ehemalige Straußenfarm genauer unter die Lupe. Über Wochen sah man Polizeifahrzeuge an- und abfahren, mit immer neuen Beamten, die das Gelände nach Hinweisen durchsuchten.

Klar, dass es in der Stadt nur ein Gesprächsthema gab. Nachbarn erinnerten sich plötzlich an große Fahrzeuge und die Stadt teilte mit, dass man in der Vergangenheit bei Besichtigungsterminen des Geländes keine Beanstandungen gehabt habe.

Die Suche der Polizei war indes erfolglos. Deren Sprecher Ewald Weinberger sprach zwar von „Spuren, die uns darin bestärken, weiterzusuchen“, doch größere Funde gab es nach aktuellen Angaben nicht. Was man fand, wurde zur Auswertung an das Landeskriminalamt geschickt. Axel P. ist in dieser Zeit nicht aufgetaucht — weder tot noch lebendig.

Sein Partner John R. hingegen musste sich im Juni dieses Jahres vor dem Landgericht Essen wegen unerlaubten Anbaus und Handeltreibens mit Betäubungsmitteln verantworten. Erschwerend kam hinzu, dass er ebenfalls unerlaubt eine Schusswaffe bei sich trug. Das Gericht verurteilte ihn zu einer Freiheitsstrafe von fünf Jahren und acht Monaten.