Winterpause: TSG Sprockhövel degradiert Rios und Gültekin

Laut Trainer Lothar Huber spielt die Mannschaft bis jetzt deutlich unter ihren Möglichkeiten.

Sprockhövel. Winterlich ist es noch nicht unbedingt, wenn man aus dem Fenster schaut. Doch — so sieht es der Spielplan vor — die Fußballer haben sich in die Winterpause verabschiedet. Zeit, zurückzuschauen und einen Blick auf das kommende Jahr zu richten.

Die Winterpause kam vor allem Sprockhövels Marktführer TSG durchaus gelegen, denn der Oberligist hat eine ziemlich schwache Hinserie gespielt. „Wir haben nie richtig Tritt gefasst und hatten immer wieder große Aussetzer“, beschreibt Trainer Lothar Huber die durchwachsenen Leistungen seiner Schützlinge.

Nach 17 Spielen rangiert der Vorjahresaufsteiger auf Rang 14 — nicht auf einem Abstiegsplatz, aber dennoch gefährdet und deutlich unter den eigenen Möglichkeiten, da ist sich Huber sicher.

„Wir haben das Potenzial, um zumindest auf einem einstelligen Tabellenplatz zu stehen“, meint der erfahrene Coach, dessen Team in den vergangenen Monaten sehr vom Verletzungspech gebeutelt war. Teilweise nur zwei Auswechselspieler hatte Huber auf der Bank sitzen. Die stark ausgedünnte Qualität ist natürlich eine Erklärung für schwache Ergebnisse, unter anderem eine Niederlage gegen das zu diesem Zeitpunkt abgeschlagene Ligaschlusslicht Heven. Hinzu kamen aber noch Diszi-plinlosigkeiten, wie zuletzt beim 0:3 in Erkenschwick als Peter Rios nach 40 Minuten und Hakan Gültekin nach 55 Minuten vom Platz flogen.

„Ich bin der Letzte, der einem Spieler einen Vorwurf macht, wenn er wegen eines Zweikampfs vom Platz fliegt“, so Huber, früher selbst Außenverteidiger. Aber Rios habe sich zu einer Tätlichkeit hinreißen lassen, obwohl der Ball gar nicht in der Nähe war, „und Gültekin wirft seinem Gegenspieler den Ball an den Kopf, obwohl er schon verwarnt war und ich ihn in der Halbzeit sogar noch ausdrücklich gewarnt hatte, sich am Riemen zu reißen.“ Beide Spieler wurden von den TSG-Verantwortlichen erst einmal suspendiert und in die zweite Mannschaft zwangsversetzt.

Die Tür sei aber keineswegs zugeschlagen, wie Huber sagt. „Klar würde sich unsere zweite Mannschaft über zwei so gute Spieler freuen. Aber das ist doch nicht in unserem Interesse. Wenn die beiden Reue zeigen, die Mitspieler die Entschuldigung annehmen und sie sich in der Vorbereitung auf die Rückrunde voll reinhängen, nehmen wir sie auch wieder in der ersten Mannschaft auf“, so Huber.

Dass die Formkurve ab Februar wieder nach oben zeigt, davon ist der Trainer überzeugt. Zum einen dürften dann alle Verletzten (darunter auch der spielende Co-Trainer Andrius Balaika) wieder an Bord sein, zum anderen habe die TSG in den vergangenen Jahren fast immer eine sehr starke Rückrunde gespielt. „Aber dann müssen auch alle Mann den Kopf einschalten und sich nicht von Emotionen leiten lassen. Die gehören zwar beim Fußball dazu, aber richtig kanalisiert“, weiß Huber, der selbst 317 Spiele für Dortmund und Kaiserslautern in der Bundesliga bestritten hat.