Kämmerer Kaschel schließt 2013 ohne Defizit ab
Geldsegen zum Jahresende ermöglicht in letzter Minute den Haushaltsausgleich.
Sprockhövel. Wer hätte das vor einem Jahr gedacht? 1,2 Millionen Euro geplantes Defizit hatte Kämmerer Rainer Kaschel dem Stadtrat für 2013 angekündigt. Am Donnerstag nun die Nachricht: Die Stadtkasse wird das Jahr ohne Defizit abschließen können.
Grund für die gute Bilanz ist, dass das Land nach einem Urteil des Landesverfassungsgerichts die von den Städten zu viel gezahlten Beiträge nach dem Lastenausgleichsgesetz zurückzahlen muss. Konkret geht es um 1,2 Millionen Euro.
„Der Bescheid ist in dieser Woche bei uns angekommen. Am Freitag wird das Geld auf unserem Konto eingehen“, berichtete Kaschel am Donnerstag auf WZ-Nachfrage. Damit gelingt das Kunststück, den Haushalt auszugleichen, obwohl rund 600 000 Euro Gewerbesteuer weniger eingingen als erwartet.
„Damit haben wir anfangs nicht gerechnet. Am Ende war dann noch spannend, ob das Geld rechtzeitig aufs Konto kommt“, sagt Bürgermeister Klaus Walterscheid.
Zugleich warnt er aber vor zu großer Euphorie. Die Stadt habe bisher — bei einigen Einschränkungen — die Grundstruktur erhalten können, müsse aber noch einige Jahre Schulden tilgen. „Man darf nur nicht in den Sparanstrengungen nachlassen“, mahnt er.
Dazu passen die Prognosen des Kämmerers für das nächste Jahr. Weil einerseits nicht wieder mit einer entsprechenden Finanzspritze gerechnet werden kann, andererseits aber allein die Kreisumlage — einschließlich des Anteils für die Gesamtschule — um 12 Prozent von 13,4 Millionen auf 15,06 Millionen Euro steigt, rechnet er mit einem Defizit von 1,8 Millionen Euro.