Schul-Neubau beschmiert
Vandalismus: Unbekannte haben die neue Pausenhalle der Grundschule Haßlinghausen mit Graffiti verschandelt. Stadt setzt Belohnung aus. Die Polizei will stärker kontrollieren.
Haßlinghausen. Großflächige Sprayer-Signaturen auf der Fassade bis hoch in den ersten Stock. Graffiti-Schriftzüge (so genannte Tags) auf mehreren Fenstern. Gleich zweimal haben bislang unbekannte Graffiti-Schmierer am Wochenende zugeschlagen und ihre Spuren an der Grundschule Haßlinghausen hinterlassen. Die Täter verewigten sich ausgerechnet auf der erst im Herbst 2007 fertiggestellten, 50000Euro teuren Erweiterung der Pausenhalle. Die Kosten für die Entfernung der Schmierereien schätzt Ralph Holtze, Betriebsleiter der Zentralen Gebäudewirtschaft der Stadt (ZGS), auf bis zu 3000 Euro.
"Wir sind hier sehr verärgert", sagte Christa Mitze, Rektorin der Grundschule Haßlinghausen, gestern früh zur WZ. "Da wird an der Schule alles schön gemacht, damit sich die Kinder hier wohlfühlen, und dann das." Nach Auskunft des ZGS hatten die Täter zunächst in der Nacht auf Sonntag die Fassade und Fenster der Pausenhalle und dann, nach einem ersten Polizeieinsatz am Sonntag, in der Nacht zu gestern die Fassade im Obergeschoss der Schule beschmiert. "Das ist so dreist, das tut weh", ärgerte sich auch ZGS-Betriebsleiter Holtze über die Tat.
Um die Fahndung nach den Tätern zu beschleunigen, setzt die ZGS nun eine Belohnung aus: Für Hinweise, die zur Ergreifung der Sprayer führen, will das Gebäudemanagement 2000 Euro zahlen. Alle Zeugenhinweise würden vertraulich behandelt.
Vandalismus im Haßlinghausener Zentrum rund um den Busbahnhof sorgt bei Anwohnern schon seit längerem für Ärger (die WZ berichtete mehrfach). Die Polizei hat laut Sprecher Dietmar Trust bereits ihre Präsenz an zivilen und uniformierten Streifen in dem Gebiet erhöht. "Das Problem ist bekannt", so Trust.
Von einem Kriminalitäts- oder Vandalismusschwerpunkt in Haßlingshausen könne man aber nicht sprechen, so Jörg Schwabedissen, für Jugendkriminalität zuständiger Teamleiter bei der Kreispolizei. "In Haßlinghausen und Sprockhövel insgesamt sieht es nicht anders aus als in anderen Städten des Kreises." Die Graffiti-Fälle vom Wochenende seien die ersten des Jahres gewesen. Was die von der Stadt ausgesetzte Belohnung angeht, ist er skeptisch: "Die Szene ist sehr verschwiegen." Ohne Zufallszeugen seien Graffiti-Ermittlungen daher generell schwierig.
Die Stadt setzt derweil weiterhin auf ein Maßnahmenpaket aus verstärkter Polizeipräsenz und Sozialarbeit, so Beigeordneter Bernd Woldt: "Das ist angelaufen und braucht seine Zeit." Kurzfristig bringt er verstärkte Kontrollen des Wachdienstes ins Gespräch, der an Wochenenden ein Auge auf die städtischen Schul-Areale hat. "Das prüfen wir jetzt."
Vandalismus Seit seiner Eröffnung im Herbst 2007 wird der neue Busbahnhof immer wieder Zielscheibe von Randalierern. Auch die benachbarten Schulen klagen regelmäßig über Vandalismus - wie jüngst die Gesamtschule, wo Unbekannte großflächig Müll verteilten und Lüftungsrohre demolierten.