Kinderbetreuung: Neues Modell
Der Jugendhilfeausschuss berät über mehr Plätze und mehr Betreuung in Sprockhövel.
<strong>Sprockhövel. Welcher Kindergarten bietet welche Angebote? Für Eltern in Sprockhövel wird demnächst die große Suche losgehen, wenn sie sich nicht schon mit ihrem bisherigen Kindergarten engagiert haben. Mit Inkrafttreten des Kinderbildungsgesetzes (kurz: Kibiz) zum neuen Kindergartenjahr sollen auch in Sprockhövel Betreuungszeiten von 25, 35 und 45 Stunden sowie mehr Plätze für Kinder unter drei Jahren angeboten werden. Der Jugendhilfeausschuss berät am kommenden Mittwoch das Modell, das die Träger der derzeit 13 Kindertageseinrichungen in der Stadt mit dem Jugendamt vereinbart haben.
Unter Umständen müssen Eltern für ihren Wahl-Kindergarten weit fahren
Das Modell berücksichtigt das Ergebnis einer Elternumfrage zum Bedarf, aber auch die der Personalsituation der Träger, die der Flexibilität Grenzen setzt. Klar ist schon jetzt: Wer ein bestimmtes Angebot sucht, muss unter Umständen weiter fahren.
Beispiel Nummer zwei: Gruppen mit Kindern ab zwei Jahren, die bereits bisher teilweise in Regelgruppen untergebracht wurden. "Wir können nächstes Jahr nur Kinder ab drei Jahren aufnehmen. Wir haben schon jetzt eine große Warteliste von älteren Kindern, und müssen erst einmal den Rechtanspruch auf eine Platz für über Dreijährige befriedigen", sagt Ina Dupick, Leiterin des evangelischen Kindergartens Haßlinghausen.
Planung Bisher ist es nur ein Vorschlag, der der Politik zur Beratung vorliegt.
Staffelung Die soziale Staffelung der Beiträge wird vergrößert. Bei Jahresbruttoeinkommen bis 14 000 Euro (bisher 12 300 Euro) zahlen Eltern nichts für den Kindergartenplatz. Aufgesattelt werden die Einkommensstufen über 75 000 Euro (bisher war 61 300 Euro die Grenze für den Höchstbeitrag) für die es dann tatsächlich auf eine Verteuerung der Plätze hinauslaufen würde. Ansonsten entspricht der bisherige Regel-Beitrag in etwa dem neuen Beitrag für 35 Wochenstunden. 25 Stunden wären etwa zehn Prozent günstiger, 45 Stunden rund 30 Prozent teurer.
Steigerung Bis zu 50 Prozent teurer sind aufgrund des höheren Betreuungsaufwandes Plätze für Kinder bis zwei Jahre. Für Geschwisterkinder sollen die Eltern auch weiter grundsätzlich nichts zahlen müssen.
Kostendeckung Ziel ist, 19 Prozent der Betriebskosten über Elternbeiträge zu decken. Aufgrund der hohen Einkommensstruktur in Sprockhövel waren es im Jahr 2006 übrigens 22 Prozent.