„Feuerwehr ist leistungsstark“

Brandschutzbedarfsplan: Ein Gutachter sieht den gesetzlichen Auftrag grundsätzlich erfüllt. Haßlinghausen muss aber anbauen.

Haßlinghausen. Sprockhövel darf wohl auch in Zukunft voll auf seine Freiwillige Feuerwehr bauen. Eine Untersuchung der Unternehmensberatung Rinke zur Aktualisierung des Brandschutzbedarfsplans bestätigt, dass sich die freiwilligen Wehrleute als "leistungsstarke Feuerwehr" bezeichnen dürfen. Damit rechtfertigen sie auch weiter die Ausnahmegenehmigung durch den Kreis: Von der Einwohnerzahl her müsste Sprockhövel eigentlich auch eine hauptamtliche Wache haben.

In 91 Prozent der Brände waren die Einsatzkräfte pünktlich vor Ort

Laut Rinke waren im Jahr 2006 bei 91 Prozent aller "zeitkritischen Einsätze" (also Brände) spätestens acht Minuten nach der Alarmierung mindestens neun Mann am Einsatzort. Damit ist die gesetzliche Vorgabe von 90 Prozent weiter erfüllt. Der letzte Brandschutzbedarfsplan stammte aus dem Jahr 2001. Er muss regelmäßig aktualisiert werden, um herauszufinden, wie die Feuerwehren ihre Aufgaben auch weiter erfüllen können. Problematisch bleibt die Frage der Verfügbarkeit dennoch - besonders, wenn es um große Einsätze geht, bei denen schnelle Verstärkung nötig ist. Nur 47 von 162 Aktiven der Freiwilligen Feuerwehr Sprockhövel arbeiten tagsüber im Stadtgebiet. So hält Rinke personelle Maßnahmen wie die Gewinnung städtischer Mitarbeiter, die im Rathaus direkt neben dem Haßlinghauser Feuerwehrhaus arbeiten, sowie eventuell von Einpendlern ebenso für erforderlich wie eine intensive Nachwuchsarbeit. Diesen Weg beschreitet die Feuerwehr schon länger, hat der Jugendfeuerwehr inzwischen ein altes Einsatzfahrzeug zu Übungszwecken zur Verfügung gestellt. Bei der gestrigen Sitzung des Fachausschusses, in dem die Ergebnisse des Brandschutzbedarfsplans vorgestellt wurden, ging es entscheidend auch um Ausrüstungsfragen. So ist nach geänderter Gesetzeslage inzwischen für beide Ortsschwerpunkte Haßlinghausen und Niedersprockhövel wegen der hohen Anzahl mindestens dreistöckiger Gebäude je eine Drehleiter nötig. Derzeit ist das dadurch erfüllt, dass die Wehr ihre alte Drehleiter noch behalten hat, nachdem im vergangenen Jahr eine neue angeschafft wurde. Sie ist im Gerätehaus in Haßlinghausen allerdings nur provisorisch untergebracht. "Dort fehlen mindestens zwei Fahrzeugstellplätze", bemängelt Rinke und sieht "dringlichsten Handlungsbedarf". Auch seien die alten Garagen dort so eng, dass sie neue Sicherheitsvorschriften nicht erfüllten.

Ein Grobkonzept hat die Zentrale Gebäudebewirtschaftung der Stadt (ZGS) auch bereits in der Schublade. Es sieht einen Neubau mit drei Fahrzeugstellplätzen parallel zum Sportplatz vor. Die aktuelle Verteilung der Feuerwehrhäuser in der Stadt billigt das Gutachten aber. Alle relevanten Gebiete könnten fristgerecht erreicht werden.