<strong>Sprockhövel. Dass die Zeiten des Bevölkerungswachtums nach dem Bauboom der 90er-Jahre auch in Sprockhövel vorbei sind, zeichnete sich bereits seit der Jahrtausendwende ab. So stark wie im vergangenen Jahr ist die Einwohnerzahl allerdings bisher noch nicht gesunken. Mit 26 129 Menschen lebten Ende 2007 exakt 232 weniger in Sprockhövel als zwölf Monate zuvor, ein Rückgang von 0,9 Prozent. Die Geburtenzahl hat mit 166 einen absoluten Tiefststand erreicht und wird von der Zahl der Todesfälle (267) deutlich übertroffen. Eine ebenso große Rolle spielt die Tatsache, dass mehr Menschen die Stadt verließen, als zuzogen.

Erstmals ungünstiger als die langfristige Prognose

"Bisher lagen wir noch günstiger als die Prognosen von Landesamt für Statistik und Ennepe-Ruhr-Kreis, die bis 2020 von einem Rückgang von vier Prozent ausgehen. Erstmals weisen die aktuellen Zahlen sogar eine Verschärfung des Trends auf", kommentierte Uwe Kellner, bei der Stadt mit der Stadtforschung beauftragt, die Entwicklung.

Kellners Aufgabe ist es, die Lage für die Politik zu analysieren, um sie in der Stadtplanung darauf einstellen zu können.

Dazu gehören beispielsweise eine intensivere Seniorenarbeit und Pflegeplanung (das Seniorenbüro soll demnächst auch personell aufgestockt werden), die Berücksichtigung von barrierefreien Wohnungen bei der Stadtentwicklung (etwa bei der Sportplatzbebauung in Haßlinghausen) oder auch Überlegungen für einen weiteren Seniorentreff in Haßlinghausen.

Klar ist: Zuwächse verzeichnen derzeit nur noch die Altersgruppen über 60, die laut Prognose im Jahr 2025 von derzeit 27,5 auf 38 Prozent der Bevölkerung anwachsen sollen, und die über 45-Jährigen. "Das sind die geburtenstarken Jahrgänge der 1960er-Jahre", erläutert Keller.

Während es beim Zuzug nach Sprockhövel bei jungen Familien mit Kindern unter acht Jahren immer noch ein hachdünnes Plus gibt, wie analog auch die Bilanz bei den 25- bis 49-Jährigen beweist, ziehen vor allem junge Menschen nach der Schule ebenso wie ältere nach Beendigung des Berufslebens immer häufiger aus Sprockhövel weg.

Einwohner 26 129 (Vorjahre: 26 361, 26 473, 26 644, 26 597).

Stadtteile Niedersprockhövel: 9691 (-75), Haßlinghausen 9387 (-170), Gennebreck 1904 (-25), Hiddinghausen 1780 (+54), Niederstüter 1710 (-19), Obersprockhövel 1657 (+3).

Ausländer 1012 (1019, 1063, 1091, 1094).

Sterbefälle 267 (255, 234, 290, 263).

Eheschliessungen 144 (168, 176, 148, 161)

Ausgestellte Lohnsteuerkarten 17 730 (17 633, 18 033, 17 865, 17 881)

Führerscheinanträge 846 (661, 789, 781)