"Es ist für mich eine hervorragende Möglichkeit, mich auf mein Studium vorzubereiten", nennt der Abiturient den Grund, warum er sich für diese ungewöhnliche Wehrdienststelle beworben hatte. Zunächst musste er eine Aufnahmeprüfung beim Musikkorps der Bundeswehr in Siegburg zu bestehen. "Wäre ich nicht angenommen worden, hätte ich ansonsten Ersatzdienst geleistet", sagt er. Im Sommer möchte er gerne Musik und Sport in Köln studieren.

Im Moment hat er allerdings Pause. Nach einem Skiunfall im Weihnachtsurlaub (Verdacht auf Unterarmbruch), hat ihm der Doktor absolutes Spielverbot verordnet. "Ende des Monats nehme ich die Flöte aber auf jeden Fall wieder in die Hand", sagt Müsken, auch wenn er noch keine Entzugserscheinungen spüre. Klarer Fall, dass er demnächst an den üblicherweise freien Wochenenden auch wieder für die Stadt- und Feuerwehr-Kapelle spielen wird. Seit sieben Jahren macht er dort mit, ist an die Uniform also quasi schon gewöhnt.

"Mein Vater hat mir damals gesagt, wenn ich ein neues Instrument haben wolle, müsste ich auch etwas dafür tun und bei dem Musikzug mitmachen." Der Vater, im Hauptberuf Lehrer, ist selbst freiwilliger Feuerwehrmann, die Mutter Musiklehrerin, der Weg des Sohns scheint also vorgezeichnet.

Was denkt man, wenn man bei der Verabschiedung von Schiffsmannschaften spielt, die auf große Fahrt und eventuell in einen gefährlichen Einsatz gehen? "Für mich ist das inzwischen Routine", antwortet Müsken, kann sich dann aber doch an besondere Augenblicke erinnern. "Schon zweimal ist es passiert, dass beim Einlaufen ein Marinesoldat auf dem Schiff ein Transparent mit einem Heiratsantrag für seine Freundin entrollt hat. Das war dann schon bewegend."