Sonnige Zeiten für das Freibad an der Bleichwiese
Der Förderverein freut sich über steigende Besucherzahlen und plant für 2019 die Anschaffung einer Rutsche.
Sprockhövel. Kaum eine andere Freizeiteinrichtung ist so abhängig von der Witterung wie das Freibad. Daher können die Mitglieder des Förderverein Freibad Sprockhövel (FFS) bislang eine umso erfreulichere Bilanz ziehen.
Gemäß Rudi Carrells Gassenhauer „Wann wird´s mal wieder richtig Sommer?“ hatten sich die Verantwortlichen in den vergangenen Jahren nicht selten diese Frage stellen müssen und nun endlich eine Antwort darauf erhalten. Dank außergewöhnlich vieler Tage mit sommerlichen Temperaturen jenseits der 25 Grad konnte in dieser Saison bislang vieles zum Guten gewendet werden.
„Die Resonanz ist bislang deutlich besser als im letzten Jahr. Natürlich ist das Wetter dafür ein entscheidendes Kriterium“, berichtet Fördervereins-Schriftführer Arne Stolorz. Er geht jedoch davon aus, dass die Steigerung der Besucherzahlen auch der vielseitigen Werbemaßnahmen geschuldet ist. „Wir hoffen, dass die guten Zahlen zugleich ein Zeichen der Früchte unserer Arbeit sind.“
So hat der Förderverein innerhalb der vergangenen Jahre Angebote erweitert und neue Veranstaltungen aus der Taufe gehoben. Zudem bringt man neben seinem Internetauftritt inzwischen einen Werbeflyer mit den Veranstaltungsterminen der Freibadsaison heraus.
Ein voller Erfolg, so Stolorz, sei beispielsweise die erstmalige Zusammenlegung von 12-Stunden-Schwimmtag und den offenen Stadtmeisterschaften gewesen, die - auch mit Hilfe von Wetterglück - Anfang Juli deutlich mehr Besucher angelockt hat als noch in den Vorjahren. So haben allein am 12-Stunden-Angebot diesmal rund 120 Schwimmer teilgenommen.
„Der Eröffnungstag und das Senioren-Kaffeetrinken sind ebenfalls gut angenommen worden, obwohl zur Eröffnung gar nicht mal so gutes Wetter war“, bilanziert Stolorz und freut sich zugleich auf die anstehenden Saison-Highlights.
So findet am 12. August zum fünften Mal das beliebte Badewannen-Rennen statt. Für den 26. August steht ein großer Freibad-Gottesdienst mit sieben Taufen und einem Auftritt der Band „Blue House“ auf dem Saisonplan. Am 1. September wird das Bad wieder zum Open-Air-Kino.
Das Freibad erfreut sich längst nicht nur Sprockhöveler Kundschaft, sondern gewinnt auch bei Badbesuchern aus umliegenden Großstädten zunehmend an Beliebtheit. So kommen immer mehr Besucher aus Wuppertal, Bochum und Witten an die Bleichwiese.
Ein Wermutstropfen stellen in dieser Saison jedoch die unregelmäßigen Öffnungszeiten dar, die — je nach Wetterlage — nicht selten mit einem vorzeitigen Kassenschluss um 18 Uhr verbunden sind. „Das ist höchst ärgerlich, weil Berufstätige dadurch in der Woche überhaupt nicht mehr die Möglichkeit haben, das Bad zu besuchen“, ärgert sich Stolorz. „Außerdem ist die Verunsicherung sehr groß“, ergänzt er.
Zwar gebe es auf der Internetseite der Zentralen Gebäudebewirtschaftung eine Ampel zur Abfrage des Öffnungsstatus, doch werde dies durch die Mitteilung, dass die Schließzeiten witterungsbedingt variieren können, relativiert. Die Öffnungszeit schwanke zwischen 9 und 10 Uhr, kritisiert Stolorz.
Er schlägt vor, dass durch eine mittägliche Pause eine längere Öffnungszeit am Abend möglich werden könnte. Im Einsatz für einen möglichst geregelten Betrieb haben sich die Förderer bereits an die Stadt gewendet und einen offenen Beschwerdebrief verfasst, geändert habe sich jedoch nicht viel.
Hintergrund der gekappten Öffnungszeiten ist ein Personalmangel. Während eine Mitarbeiterin komplett ausgeschieden ist, hat sich Chef-Bademeisterin Ulrike Adami vor einigen Wochen eine Fußverletzung zugezogen und fällt wohl noch bis Mitte der Ferien aus. Somit ist momentan nur noch ein Bademeister im Einsatz, der vieles kompensiert und bloß nicht krank werden darf.
Die Förderer des Freibads haben inzwischen mehr als 600 aktive und passive Mitglieder in ihren Reihen und hoffen vor allem weiterhin auf Wetterglück und eine lange Saison bis mindestens Anfang September.
Schon jetzt plant man für die kommende Saison und will gemeinsam mit der Stadt Fördermittel für eine größere Rutsche im Nichtschwimmerbereich akquirieren. „Das Freibad ist eine der Attraktionen Sprockhövels und zugleich das größte Jugendzentrum der Stadt“, wirbt Stolorz.