Sprockhövel spart am Grün
Nicht alle vereinbarten Ziele zur Erhaltung der Grünanlagen konnten 2009 erfüllt werden.
Sprockhövel. Ganze 4.000 Euro stehen dem Bauhof der Stadt Sprockhövel im kommenden Jahr für Instandhaltungsmaßnahen und Bepflanzungsaktionen der städtischen Grünanlagen zur Verfügung. Aus Sicht des stellvertretenden Fachbereichsleiters für Tiefbau und den Bauhof, Klaus-Willi Schäfers, viel zu wenig, um alle Anlagen standesgemäß zu pflegen. "Von dem Geld können wir doch höchstens ein paar Tüten Rindenmulch kaufen und ein paar kranke Pflanzen ersetzen", sagt Schäfers.
Aufgrund des knappen Etats konnte so auch die kranke Rotbuche am Denkmalplatz, die 2009 gefällt wurde, noch nicht wieder ersetzt werden. "Für so etwas braucht man schon größere Summen", erklärt Schäfers. Momentan wolle man den Platz aber so lassen, wie er ist - allerdings nicht nur aus finanziellen Gründen: Schließlich kämen so die Fachwerkhäuser am Platz mehr zur Geltung.
Doch die finanziellen Mittel sind nicht allein dafür verantwortlich, dass die Stadt die 2009 vereinbarten Ziele zur Erhaltung der Grünflächen nicht immer einhalten konnte.
"Mitverantwortlich sind ganz klar Veränderungen innerhalb der ursprünglichen Vereinbarung", erläutert Schäfers. Im Laufe des Jahres seien neue Flächen wie die Feuerwehrzufahrt in Niedersprockhövel oder der Spielplatz im Baugebiet Streuobstwiese zu den bestehenden Flächen hinzugekommen. Diese Mehrarbeit konnte in den Kalkulationen nicht mitberechnet werden.
Im langen und harten Winter 2009/ 2010 absolvierten die Mitarbeiter des Bauhofes zudem viele Überstunden, die dann im Sommer abgefeiert werden mussten. "18 Prozent der Jahresarbeitsleistung steckten im Winterdienst. Das fehlte dann im Sommer", erklärt Schäfers.
Eine seiner Hauptsorgen ist nach wie vor aber der Mitarbeitermangel. Eine Halbtagskraft sei in 2009 ausgeschieden, ein weiterer Mitarbeiter seit Juli 2009 krank. "Dafür haben wir bis heute keinen Ersatz bekommen", sagt Schäfers. Die Stelle eines Vorarbeiters, der die vereinbarten Standards kontrollieren könnte, wurde wegrationalisiert. Ein Organisationsgutachten soll nun den tatsächlichen Mitarbeiterbedarf am Bauhof klären.
Für das kommende Jahr rechnet Schäfers mit noch mehr Schwierigkeiten als in 2010. "Durch die neue DIN-Verordnung für Stauanlagen, die ein regelmäßiges Mähen und Pflegen der Dammböschung vorsieht, wird ein erhebliches Maß an Mehrarbeit entstehen", befürchtet Schäfers. Insgesamt müssen die Bauarbeiter 17.000 Quadratmeter Fläche mehr bearbeiten. "Meine Mitarbeiter kommen jetzt schon nicht mit der Arbeit nach. Wie sollen sie da 17.000 Quadratmeter mehr schaffen?"