Touristen entdecken Sprockhövel Stadtmarketing- und Verkehrsverein zieht in einen ehemaligen Kiosk
Sprockhövel · Im neuen Informationspavillon finden auch Touristen eine Anlaufstelle.
Bislang war der Stadtmarketing- und Verkehrsverein Sprockhövel – zumindest räumlich betrachtet – im Verborgenen tätig. Damit ist nun Schluss, denn am Busbahnhof in Niedersprockhövel ist der Informationspavillon des Vereins nicht mehr zu übersehen. „Wir waren bislang in der Sparkasse an der Hauptstraße daheim“, berichtet Pavillon-Mitarbeiterin Barbara Scharloh. Dann wurde das Geldhaus umgebaut und der Verkehrsverein nutzte diese Phase, um sich nach einer neuen, sichtbaren Heimat umzuschauen. So wurde man auf den ehemaligen Kiosk aufmerksam und bereits im Januar wurde dieser bezogen. Allerdings inoffiziell, ließ Corona doch keinen Kundenverkehr vor Ort zu. Nun ist die Eröffnung nachgeholt worden.
So haben zum Beispiel erstmals Touristen einen Anlaufpunkt in Sprockhövel. Solche „Tourist Points“ gibt es in vielen Städten des Reviers, bislang führte diese Dienstleistung in Sprockhövel ein Schattendasein, auch, weil Sprockhövel nicht unbedingt eine Touristenhochburg ist. „Wir haben in der Stadt zu wenige Hotels und Betten“, erklärt Lutz Heuser, der Vorsitzende des Vereins. „Auf der anderen Seite haben wir eine hervorragende Gastronomie. An sich ist Sprockhövel der ideale Ort für einen Kurzurlaub in der Region.“ Wuppertal, Bochum, Essen, die großen Städte mit ihren kulturellen Angeboten liegen quasi vor der Haustür, gleichzeitig biete Sprockhövel Ruhe und Entspannung. So gibt es nun auch eine Auflistung von Unterbringungsmöglichkeiten beim Verkehrsverein, und auch manche Andenken lassen sich dort erwerben. Gleichzeitig bietet der Raum Ausstellungsplatz für Kunst von Künstlern aus Sprockhövel, auch Unternehmen der Stadt – vom Global Player bis zum Einzelhändler – können sich hier präsentieren.
Verein überlegt, Gourmet- und Feierabendmarkt zu veranstalten
Ein Stadtmarketingverein hat Aufgaben, die sich nicht immer in einem oder zwei Sätzen zusammenfassen lassen können. Die Attraktivität einer Stadt zu fördern, ist im Grunde ihre Aufgabe, auch wenn sich diese von Stadt zu Stadt anders definiert. In Sprockhövel etwa überlegt das Stadtmarketing, wie Barbara Scharloh erzählt, die Veranstaltung eines Gourmet- und Feierabendmarktes im Umfeld der Zwiebelturmkirche. So etwas lockt Besucher nicht nur aus dem engeren Umfeld an. „Früher gab es außerdem in Niedersprockhövel den Nikolausmarkt“, erinnert sie sich. Der ist irgendwann eingeschlafen. In Form eines Weihnachtsmarktes könnte dieser jedoch aus seinem Dornröschenschlaf wiedererweckt werden, fährt sie fort. Noch spricht sie im Konjunktiv, da die Corona-Pandemie Planungen schwierig macht. Aber der Umzug in den Informationspavillon hat der Arbeit des Stadtmarketings einen Schub verpasst. Dazu passt auch, dass im Mai die Wirtschaftsförderung der Stadt Sprockhövel um eine Mitarbeiterin aufgestockt worden ist, die die Zusammenarbeit mit dem Stadtmarketing- und Verkehrsverein, die Kontaktpflege mit den touristischen Akteuren und Stadtmarketingverantwortlichen rund um Sprockhövel, die Zusammenarbeit mit dem Tourismusbereich der EN-Agentur und natürlich die Entwicklung und Durchführung ansprechender Veranstaltungskonzepte für Bürger und Besucher der Stadt stärken soll. Der Draht zwischen Verein und Stadt wird somit etwas kürzer.
Einen Schönheitsfehler gibt es allerdings vor Ort an der Hauptstraße 4a: Die Besetzung des Pavillons ist noch übersichtlich. Barbara Scharloh, die 40 Jahre bei der Stadt gearbeitet hat und nun ihrem Ruhestand entgegensieht, ist montags, mittwochs und freitags vormittags vor Ort, dienstags wird der Pavillon von Christiane Beumer von der Wirtschaftsförderung der Stadt in den Vormittagsstunden besetzt.