Kirchensanierung Zwiebelturmkirche erhält große Spende von der Sparkassenstiftung

Sprockhövel · Eine der größten Spenden der Sparkassenstiftung geht an das Gotteshaus – die Restaurierung soll insgesamt zwei Millionen Euro kosten

Jörg Valentin (Sparkassenstiftung), Pfarrer Arne Stolertz und Daniel Rasche (Stadtsparkasse Sprockhövel) vor der Zwiebelturmkirche.

Foto: ANNA SCHWARTZ

Ein Bauzaun, der nicht nur das Hauptportal, sondern auch weite Teile der beiden Außenseiten umfasst, lässt die Zwiebelturmkirche in Niedersprockhövel wie eine Baustelle aussehen. Da auf einem riesigen Transparent auch darauf hingewiesen wird, dass „unsere Kirche bröckelt“, wird dieser Eindruck auch erhärtet, und deshalb dient der großräumige Bauzaun auch der Verkehrssicherheit und dem Schutz der Passanten.

Im Grunde ist innen und außen alles an dem den Stadtteil prägenden Gotteshaus renovierungs- und restaurierungsbedürftig. Da ist es mehr als hilfreich, dass Daniel Rasche, Vorstandsmitglied der Stadtsparkasse Sprockhövel, und Jörg Valentin, Vorsitzender der Sparkassenstiftung, sowie Gemeindepfarrer Arne Stolorz am Montagnachmittag die Kirche aufsuchten und das Versprechen einer 50 000-Euro-Spende im Gepäck hatten. „Nicht als symbolischer Scheck, das ist nicht mehr zeitgemäß“, so Rasche, zumal auch das Spendenkonto für die Restaurierung der Zwiebelturmkirche bei der Stadtsparkasse geführt wird, eine einfache Umbuchung also ausreicht. „Diese 50 000 Euro sind eine der größten Spenden der Sparkassenstiftung“, so der Sparkassenvorstand.

Geplant sind mehrere Bauphasen, die je nach Kassenlage nach und nach verwirklicht werden. Gerade war das Dach des Turms eingeschiefert und fertig gestellt worden. Ebenso sind die vier goldenen Zifferblätter der Turmuhr erneuert beziehungsweise repariert worden. „Die Restaurierung der 1890 angebrachten Zifferblätter hat mehr gekostet als das Anfertigen der neuen“, so Pfarrer Arne Stolorz. Ohne das monatelang angebrachte Gerüst, das pro Monat 9500 Euro gekostet hat, ist der Kirchturm wieder als Wahrzeichen von Niedersprockhövel sichtbar. „Jetzt können auch die Glocken, die während der letzten Wochen abgestellt worden sind, wieder läuten.“

Doch auch am Turm gibt es noch viel zu tun, zumal die schon recht porösen Fugen, die die Steine verbinden, mittels Hochdruckgeräten wieder ausgebessert und befestigt werden müssen. „Die Fassade ist maroder als wir ursprünglich gedacht hatten. Da sind Arbeiten dringend erforderlich“, so Arne Stolorz, der auf die fast unsichtbaren Netze hinweist, die das Herabfallen von Gesteinsbrocken und Mörtel verhindern sollen.

Für die Restaurierung der Zwiebelturmkirche sind bisher rund 1,4 Millionen Euro aus Spenden und Fördermitteln zusammengekommen, wovon die Sprockhöveler Bürger allein rund 400 000 Euro aufgebracht haben, was durch ein „Spendometer“ an der Kirchenfassade nach außen hin dokumentiert wurde. Eine Maßnahme zur Finanzierung der Baukosten war der Verkauf von Null-Euro-Scheinen, der 10 000 Euro eingebracht hat.

Die Renovierung innen ist laut
Stolorz nicht „vordringlich“

Doch die Restaurierung der Zwiebelturmkirche dürfte nach groben Schätzungen mehr als zwei Millionen Euro verschlingen, wobei Arne Stolorz die Renovierung innen, wo sich auch Risse zeigen und bisweilen Wasser eindringt, als nicht so vordringlich ansieht. „Die Flecken und Risse stören den Gottesdienst, der nach wie vor, allerdings unter Corona-Bedingungen, also unter anderem ohne Gemeindegesang stattfinden kann, nicht sonderlich“, sagt er. „Es gibt in Sprockhövel auch noch andere Objekte, die Renovierungen nötig haben“, so der Gemeindepfarrer, der nicht nur das Wohl der Zwiebelturmkirche im Auge hat.

Die Finanzen sind eine Sache – die richtigen Unternehmen für die Verbesserungen am Gotteshaus zu finden, die andere Seite. „Die einschlägigen Unternehmen verfügen alle über eine sehr gute Auftragslage“, hat Stolorz festgestellt, den Beginn der nächsten Bauphase, nämlich die Restaurierung der Fassade, aber für das Frühjahr 2022 fest eingeplant.

Wann das gesamte Projekt um die Zwiebelturmkirche abgeschlossen sein wird, dazu wagen weder Stolorz noch Jörg Valentin oder Daniel Rasche eine Prognose.