Stefansbecke: Noch fester auf Beton gebaut

Das Genehmigungsverfahren für eine zweite Betonmischanlage auf dem Heinz-Gelände läuft. Die soll mobil sein.

<strong>Haßlinghausen. Was haben das Kamener Kreuz, die A 1-Brücke Am Ehrenberg, die Kläranlage Radevormwald oder demnächst die Straße vor dem Ikea in Dortmund gemeinsam? Überall steckt Beton aus Haßlinghausen drin. Es läuft gut für die Transportbeton Ennepe-Ruhr (TER), die die Baustoffhändler Klaus Heinz und Sohn Klaus Heinz Junior vor drei Jahren auf ihrem Gelände im Gewerbegebiet Stefansbecke II gegründet haben. Das gilt erst recht, seit die TER den Großauftrag für die Belieferung beim Ausbau des A 1-Abschnitts zwischen Hagen-Nord und dem Westhofener Kreuz an Land gezogen hat. Knapp 50 000 Kubikmeter Beton sollen dafür bis Anfang 2009 aus Haßlinghausen fließen.

Fuhre für Fuhre frisch gemischt

Den ganzen Tag über rollen in mehr oder minder kurzen Abständen die Mischfahrzeuge unter den Füllstutzen der Betonmischanlage, die mit ihren mächtigen Zementsilos von weitem zu sehen ist. Für jede Fuhre wird der Beton frisch gemischt - das genaue Verhältnis von Zement, Sand, Kies und weiteren Zutaten, die die Eigenschaften bestimmen, wird per Computersteuerung ganz auf die Kundenbedürfnisse eingestellt. 96 Kubikmeter schafft die Anlage pro Stunde. In kaum fünf Minuten sind die Fahrzeuge mit der riesigen Trommel, die acht Kubikmeter fasst, gefüllt. Um in Zukunft noch flexibler auf Kundenwünsche reagieren und insbesondere auch Großaufträge wie an der A 1 noch besser abwickeln zu können, soll nun eine zweite Mischanlage hinzukommen. Die ist mit einer Kapazität von 80 Kubikmeter pro Stunde etwas kleiner und kann bei Bedarf auf Sattelzüge verladen und an Großbaustellen aufgestellt werden. "Das spart natürlich Transportkosten und wir können gleichzeitig auch unsere Stammkunden weiter ohne Verzug bedienen", erklärt TER-Geschäftsführerin Brigitte Paulsen den Hintergrund der Investition.

Eigentlich sollte die Anlage schon stehen. Doch anders als bei der ersten, für die nur eine Baugenehmigung der Stadt nötig war, muss nun die Genehmigung des Staatlichen Umweltamtes in Hagen eingeholt werden. Grund: Eine Gesamtkapazität von 100 Kubikmetern pro Stunde wird überschritten.

"Im Dezember sind die Unterlagen von der Stadt nach Hagen geschickt worden, normalerweise dauert die Prüfung drei Monate", sagt Klaus Heinz, der aber in Kürze mit der Genehmigung rechnet. Durch Filter in den Zementsilos und ein geschlossenes System zur Befüllung wird verhindert, dass Staub nach außen dringt.

Klaus Heinz: Heinz-Baustoffe wurde 1935 in Wuppertal gegründet ist Familienunternehmen in dritter Generation und nach mehreren Umzügen innerhalb des Ennepe-Ruhr-Kreises seit 2002 im Gewerbegebiet Stefansbecke II ansässig.

Beton-Tochter: 2004 gründeten Klaus Heinz und sein Sohn Klaus als Gesellschafter die Transportbeton Ennepe-Ruhr, die ebenfalls auf dem insgesamt 33 000 Quadratmeter großen Gelände angesiedelt wurde.

60 Mitarbeiter: Die Mitarbeiterzahl am Standort ist von anfangs 28 inzwischen auf 60 gestiegen.

Recycling: Teil des Baustoffhandels ist eine Steinbrechanlage, in der Bauschutt zerkleinert und zur weiteren Verwendung sortiert wird.

Fuhrpark: Neben 24 eigenen Lastzügen und sechs Betonmischern fahren weitere 20 bis 30 Fahrzeuge von Subunternehmen für Klaus Heinz.

Baustoffhandel: Auf dem Gelände selbst wird nur ein kleiner Teil Baustoffe gelagert, und kann dort von Kunden, meist Baufirmen, abgeholt werden. Die Heinz-Sattelzüge transportieren Materialien für Baustellen meistens sofort von Produktionsstätten (etwa Steinbrüchen) zu den Baustellen, verlassen in der Regel morgens das Firmengelände und kehren erst abends zurück.