TuS Haßlinghausen erklärt die Führungskrise für beendet
Mit komplett neuem Vorstand sollen Streitigkeiten der Vergangenheit angehören.
Haßlinghausen. Ein teurer neuer Sportplatz, ein gut ausgestattetes Sportlerheim, aber Streit im Vorstand - dieser paradoxe Zustand soll beim Fußballverein TuSHaßlinghausen seit Mittwoch Abend beendet sein.
Der neue Vorsitzende Jörg Rottmann, der vor gut sechs Wochen nach dem fast kompletten Rücktritt des alten Vorstands in einer damals turbulenten Sitzung gewählt worden war, konnte in einer weiteren außerordentlichen Mitgliederversammlung die Lücken im Vorstand wieder schließen.
Waren in der September-Sitzung noch über lange Zeit entstandenen Gräben im Vorstand offen zu Tage getreten, blieben alte Fehden diesmal außen vor. Mit nur wenigen Enthaltungen nickten die rund 60 Versammlungsteilnehmer das von Rottmann vorgeschlagene neue Personal im Block ab. "Wir müssen hier endlich an einem Strang ziehen und uns positiv darstellen, bei anderen Vereinen lacht man ja schon über uns", hatte Rottmann die Versammlung einleitend zur Einigkeit aufgerufen und versucht, Aufbruchstimmung zu erzeugen.
Den Weg für Rottmanns Personalkonzept hatte zuvor der langjährige Geschäftsführer Holger Osten freigemacht, an dessen Person sich der Vorstandsstreit mit den Rücktritten des damaligen Vorsitzenden Jörg Valentin und seines Stellvertreters Lars Brögelmann entzündet hatte.
Einer möglichen Abwahl hatte Osten im September nicht zugestimmt, nun stellte er sein Amt freiwillig zur Verfügung. "Ich finde es wichtig, dass hier schnellstmöglich eine komplette Vereinsführung zustande kommt und bin deshalb dem Wunsch von Jörg Rottmann gefolgt", gab sich Osten versöhnlich. Als Jugendleiter stellt er sich vorläufig noch zur Verfügung.
"Mir fällt ein Stein vom Herzen", bekannte Jörg Rottmann nach dem aus seiner Sicht erfolgreichen und kurzen Wahlvorgang. "Ich habe wochenlang Überzeugungsarbeit geleistet, um ein schlagkräftiges Team zusammenzukommen. So konnte er unter anderem Lars Brögelmann bewegen, sich wieder als 2. Vorsitzender zur Verfügung zu stellen. Dafür trat TuS-Urgestein und Unternehmer Klaus Faulenbach, der in der September-Sitzung Rottmann als neuer 2. Vorsitzender beigesprungen war, gerne ins zweite Glied zurück. Als neuer 2.Kassierer bleibt er aber im erweiterten Vorstand und will gleichzeitig im neuen Ältestenrat für Unterstützung sorgen. "Früher war der TuS in Haßlinghausen, Hiddinghausen und Herzkamp unbestritten die Nummer eins, da müssen wir wieder hinkommen", erinnerte er an alte Fußballtradition. Dass das kein kurzer Weg sein wird, ist derzeit allen klar. Auch sportlich hatte es nämlich Streit gegeben, nachdem der neue Trainer der 1. Mannschaft, Kalla Faust, sein Amt wieder zur Verfügung gestellt hatte, weil sich Spieler der Zweiten weigerten, für die Erste zu spielen und umgekehrt. Ein gutes Dutzend Spieler folgte Faust daraufhin, derzeit spielt die Zweite für die Erste und die erst kurz zuvor gebildete Dritte für die Zweite. Aufstiegsambitionen (aus der Kreisliga B und C) sind damit erst einmal abgehakt.
Nun ist also wieder Aufbauarbeit angesagt, zumal noch viele Zuarbeiter für den neuen Vorstand gesucht werden. Geklärt sind inzwischen die finanziellen Verhältnisse. Dankbar wurde registriert, dass Holger Osten den Verein schuldenfrei übergeben hat. Nächstes Ziel ist wieder eine E-Jugend und Mini-Kicker aufzubauen sowie die Mädchenmannschaft zu reaktivieren. Alle anderen Altersklassen sind inzwischen besetzt, die C-Jugend sogar doppelt.