Viel Schnee, kaum Unfälle
Während an den Grundschulen die meisten Kinder erschienen, blieben an den weiterführenden viele zu Hause.
Sprockhövel/Ennepe-Ruhr. Die Auswirkungen der starken Schneefälle vom Sonntag waren auch am Montag kreisweit noch zu spüren, auch wenn es kaum Unfälle gab. Obwohl der letzte Schnee gegen 21Uhr am Abend gefallen war, kam der Verkehr morgens nur langsam in die Gänge, weil vielerorts nur die Hauptverkehrsstraßen geräumt waren.
In Sprockhövel hatten die Buslinien 608 und SB37 zum Teil bis zu 30 Minuten Verspätung. Die Linie 558 steuerte die Steigungsstrecken am Hackstück und an der Fänkenstraße nicht an und die 551 aus Voerde kam erst gar nicht bis Haßlinghausen. "Der Winterdienst funktioniert nicht überall, besonders betroffen sind die Wittener Linien", hieß es aus der Leitstelle der Verkehrsgesellschaft Ennepe-Ruhr.
Kein Wunder, dass an der Wilhelm-Kraft-Gesamtschule zum Schulbeginn ein Drittel der Schüler nicht erschienen war. Ein Teil trudelte nach und nach noch ein. Ein anderer nahm die Verlautbarung des Schulministeriums in Anspruch, wonach es im Ermessen der Eltern liege, die Kinder zu Hause zu lassen. "Das gilt sicherlich auch für Dienstag", sagte Günter Ruschkowski, didaktischer Leiter an der Gesamtschule, angesichts der Wetteraussichten.
Während an der Gesamtschule normaler Unterricht gemacht wurde, war das an der Hauptschule mangels Masse nicht möglich. Ein Großteil der Schüler kam nicht, der Rest wurde in Gruppen zusammengefasst und betreut, um 12.30 Uhr war vorzeitig Schulschluss.
Den Ausfall aller Schulbusse hatte die Grundschule Börgersbruch zu beklagen. "Wir haben morgens die Telefonkette gestartet, viele Eltern haben ihre Kinder selbst gebracht", berichtet Schulleiterin Christa Heinbruch über nur geringe "Ausfälle".
Auf "höchstens drei Prozent" schätzte sie Christa Mitze an der Grundschule Haßlinghausen. Planmäßig gab es dort um 10 Uhr eine Aufführung der Theatergruppe und außerplanmäßig viel Winterspaß auf dem Schulhof.
Selbst in der Grundschule Gennebreck war trotz Wintermärchens auf den Straßen im Außenbereich große Besetzung angesagt. Lehrerin Uschi Beser: "Nur vereinzelt riefen Eltern an, dass sie ihre Kinder nicht schicken." Bis auf ein kleines Schultaxi, das entlegene Winkel der Elfringhauser Schweiz bedient, fuhren in Herzkamp alle Schulbusse.
Auch wenn die Straßen zum Teil noch glatt waren, ereigneten sich kreisweit relativ wenige Unfälle. 14 zählte die Kreispolizei von 6 bis 13 Uhr. Wie schon während der starken Schneefälle am Sonntag handelte es sich lediglich um Blechschäden. Zweimal krachte es in Haßlinghausen, einmal in Niedersprockhövel.
Neue Schneeketten hatten die Müllfahrzeuge der AHE aufgezogen. Die hatte das Entsorgungsunternehmen nach den Erfahrungen des vergangenen Winters angeschafft. "Wir sind überall durchgekommen", sagte AHE-Sprecherin Beate Heinzkil. Speziell in Sprockhövel hätten aber vielfach die Bio-Tonnen nicht an der Straße gestanden.
Ob es daran liegt, dass die Abfuhr wegen der Weihnachtsfeiertage - wie angekündigt - jeweils einen Tag früher als regulär erfolgt, vermochte sie nicht zu sagen. Nach Rücksprache mit der Stadt wolle man heute entscheiden, wie man Bürgern helfen könne, die den Termin verpasst hätten.
Die reinen Winterfreuden genossen gestern die Kinder des Naturkindergartens Schee. Wer keine Schniefnase hatte, durfte morgens zum Barfußlauf in den frisch gefallenen Schnee. In Schee gehört das zum Kneipp-Konzept.