Zertifikat für kleine Forscher

Familienzentrum macht Kinder neugierig auf naturwissenschaftliches Arbeiten.

Hobeuken. Mittwoch, der 26. Oktober 2011: Ein bedeutendes Datum für alle kleinen Forscher im Awo-Familienzentrum am Blumenhaus. Nach zwei Jahren harter Arbeit wurde der Kindertageseinrichtung gestern endlich das lange erwartete Zertifikat der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ überreicht.

Nach wochenlangem Forschen zu den Themenbereichen Wasser, Luft und Sprudelgase bekamen die wissbegierigen Kindergartenkinder den offiziellen Titel als Forscher verliehen und ihre Kindertagesstätte wurde offiziell als „Haus der kleinen Forscher“ ausgezeichnet.

Ins Leben gerufen wurde das Projekt von Julia Schmalenbach und Karin Weinreich vom Kindergarten. Sie ließen sich zunächst selbst in mehreren Fortbildungen zu Forscher-Ausbildern machen. Seitdem stehen für die Kinder der Altersgruppe von vier bis sechs Jahren regelmäßig wissenschaftliche Projekte und Experimente aller Art auf dem Wochenplan. „Für das Zertifikat mussten wir 20 Experimente und zwei Projekte über mehrere Wochen nachweisen“, erzählt Julia Schmalenbach.

Vulkane und Farben untersuchten die kleinen Forscher in den Projektwochen besonders genau. An einem Januartag arbeiteten die Schulanfänger sogar mit ihren Vätern zusammen und bauten Teebeutelraketen. „Die Kinder können sich immer noch an unsere Experimente erinnern und fragen nach“, freut sich Julia Schmalenbach. Dazu gibt es in der Kindertageseinrichtung auch eine kleine Forscherecke. Die Kinder arbeiten dort nochmal ihr Gelerntes auf und beschäftigen sich alleine spielerisch mit der Materie.

„Im Vordergrund unserer Arbeit steht auch die naturwissenschaftliche Förderung der Mädchen. So finden sie später Gefallen an der Naturwissenschaft und sehen diese nicht als Hürde“, erklärt Ulla Wacker, die Leiterin des Fachbereichs Kinder und Familie der Awo Ennepe-Ruhr, die das Zertifikat im Namen der Stiftung an die Haßlinghauser Einrichtung überreichte.

Zur Feier des Tages präsentierten die kleinen Forscher gestern eines ihrer aufwändigsten Experimente. „Was macht das Spülmittel mit dem Wasser?“ — dieser Frage gingen die Kinder vor Fotoapparaten und stolzen Müttern nach. Ihre Werkzeuge waren dabei lange Strohhalme und eine Sandkastenschale gefüllt mit Seifenwasser.

„Beim Forschen dürfen wir nicht essen und keinen Quatsch machen“, erklärt der fünfjährige Julius Navodka der WZ. Er und seine zwei Kollegen Luka Friedrich und Anastasia Rabov sind sich einig: „Später wollen wir Forscher sein!“

Das Projekt soll von den Erzieherinnen auch in Zukunft weitergeführt werden. „Unser Ziel ist es, dass alle Gruppen und alle Kolleginnen mit an dem Forscherprojekt teilnehmen“, sagt Julia Schmalenbach.