Zu Besuch bei der Kanzlerin
Vier Mädchen aus der Gemeinde St. Josef waren beim Dreikönigssingen in Berlin dabei.
Haßlinghausen. Na, wie ist sie denn so, die Kanzlerin? Julia, Uschi, Vicky und Laura sind sich einig. „Sehr sympathisch, total offen.“ Ganz anders, als sie oft im Fernsehen wirke. Die Mädchen aus der Gemeinde St. Josef Haßlinghausen hatten am Mittwoch ihren großen Auftritt in Berlin. Gemeinsam mit 104 Sternsingern aus ganz Deutschland nahmen sie am Dreikönigssingen im Bundeskanzleramt teil. Das Quartett war als Vertreter des Bistums Essen angetreten. Den Besuch in Berlin hatte die Gemeinde St. Josef bei einem „Gitterrätsel“ des Bistums gewonnen.
Am Dienstag waren die Gäste aus Haßlinghausen mit Sternsinger-Betreuerin Margarete Kirchner in der Hauptstadt eingetroffen. Bei der anschließenden Stadtrundfahrt durfte dann natürlich ein Ausflug ins berühmte Kaufhaus „KaDeWe“ nicht fehlen. „Shoppen gehört für Mädchen in dem Alter einfach dazu“, sagte Margarete Kirchner schmunzelnd.
Am Mittwoch Morgen stieg dann die Anspannung. Die Coolness wich einem flauen Gefühl im Magen. „Wir waren schon sehr aufgeregt“, so Vicky (12). Vorher war noch fleißig der Liedtext geübt worden, später auf der Bühne gab es dann doch ein paar Lücken. „Das hat aber niemand gemerkt.“ Auch die Kanzlerin sang kräftig mit. Anschließend durften die Mädchen dann noch im Bundeskanzleramt zu Mittag essen, ehe es anschließend schon wieder per Zug in Richtung Wuppertal ging. Dort wartet am Donnerstag bereits der nächste Auftritt: Am Morgen sind die Sternsinger bei Bürgermeister Klaus Walterscheid zu Gast, ehe Firmen und Unternehmen besucht werden.
Nach dem Höhepunkt der bisherigen Sternsingerkarriere werden die Schülerinnen aber garantiert noch nicht abtreten. „Ich war jetzt schon das elfte Mal dabei und werde es sicher noch ein paar Jahre machen“, ist sich Laura (13) sicher.
An den Auftritt bei der Kanzlerin werden die Vier noch länger zurückdenken. „Das war schon etwas sehr Besonderes. Vor uns war ja noch nie jemand aus St. Josef beim Dreikönigssingen dabei.“ Berlin als Stadt kam im Urteil der Mädchen allerdings gar nicht gut weg. „Zu groß und viel zu laut“, fand es Laura bei ihrer Premiere in der Hauptstadt. Ein Loblied auf ihre Heimat sang auch Uschi (13): „Da bleiben wir doch lieber in unserem kleinen, schönen Dörfchen.“