Zu Tisch: Bei den Anglerfreunden war geräucherter Fisch im Angebot
Das Räucherfest an der Stefansbecke hat Tradtition.
Haßlinghausen. Es liegt Räucherduft in der Luft. Warm eingepackt sitzen die Anglerfreunde des Angel- und Sportvereins Stefansbecke an Biertischen vor „ihrem“ Weiher und lassen sich den frisch geräucherten Fisch im Mund zergehen. Forelle und Bio-Lachs stehen auf der Speisekarte — geräuchert versteht sich.
Zum Start in den goldenen Oktober feiern die Anglerfreunde ihr Räucherfest. Man kann schon von einer Vereinstradition sprechen, weil am vergangenen Wochenende zum sechsten Mal gemeinschaftlich geräuchert wurde.
„Wir räuchern dreimal im Jahr. Aber nur in der kühlen Jahreszeit, denn Fisch ist ja bekanntlich schnell verderblich“, sagt Ulrich Neuhaus, Vorsitzender des Angelvereins.
Das Geheimnis der geräucherten Fische ist die eigens kreierte Gewürzmischung, in der die Fische vor dem Räuchervorgang eingelegt werden. Das Aroma kommt aber auch durch die Buchenholzspäne. „Damit feuern wir den Ofen an“, sagt Neuhaus.
Die Fische wurden jedoch nicht selbst gefangen. Bei der Menge müssten die Angler wohl einen Ausflug nach Norwegen machen. Bei einem Fischlieferanten kaufen sie ein — natürlich nur beste Qualität.
Björn Schneider ist schon seit 21 Jahren im Verein und hat in diesem Jahr zum ersten Mal selbst geräuchert. „Zu Hause habe ich einen kleinen Räucherofen. Viel habe ich selbst ausprobiert und einiges abgeguckt und ich glaube der Fisch ist hervorragend gelungen“, erklärt der Sportwart.
„Bevor die Fische geräuchert werden, hängen sie eine knappe Stunde in dem Ofen und werden getrocknet. Anschließend werden sie zwei bis drei Stunden geräuchert“, sagt Schneider. Der Vereinsräucherofen wurde in Eigenarbeit gebaut. Rund 150 Forellen finden dort Platz. „Ein Jahr haben wir daran gewerkelt“, so Ulrich Neuhaus.
Nico Krüner (17) will das Räuchern lernen: „Ich angel, seit ich klein bin. Mein Vater hat mich immer mitgenommen.“ Mittlerweile ist er Jugendsprecher im Verein und kennt sich aus. „Für mich ist es sehr entspannend. Aber auch mit Freunden macht es großen Spaß.“
Meistens setzt er seine Fische wieder ins Wasser. Vereinsmitglied Udo Neumann isst seinen frisch gefangenen Fisch gern zu Hause: „Meine Frau ist dann fürs Braten zuständig.“ Auch heute ist sie mit ihrer Tante Helga Bornemann dabei und probiert das Geräucherte. Ihr Urteil: „Schmeckt.“