Kranzniederlegung in Vorst Öffentliches Gedenken ohne Teilnehmer

Tönisvorst/Willich. · Gedenkfeiern konnte es wegen der Corona-Pandemie nicht geben. Die Bürgermeister der Region legten Kränze nieder.

Der neue Tönisvorster Bürgermeister Uwe Leuchtenberg (li.) besuchte mit Ralf Jeromin vom Fachbereich Sicherheit und Ordnung den Friedhof in Vorst.

Foto: Norbert Prümen

(wic/Red) Auch wenn es aufgrund der Corona-Pandemie in diesem Jahr nicht möglich war, der Kriegstoten am Volkstrauertag im sonst üblichen Rahmen zu gedenken, betonten die Bürgermeister der Städte und Gemeinden in der Region doch, wie wichtig es sei, ein Zeichen gegen das Vergessen zu setzen. Und so legten sie vielerorts am Sonntag an den Gräbern der gefallenen Soldaten aus den beiden Weltkriegen Kränze
nieder.

Im Tönisvorster Stadtteil Vorst standen der neue Bürgermeister Uwe Leuchtenberg (SPD) und Ralf Jeromin vom Fachbereich Sicherheit und Ordnung gemeinsam vor dem großen steinernen Kreuz auf dem Friedhof.

Vor ihnen lag ein Kranz mit einer Schleife des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge und einer Schleife der Stadt. „Es gibt leider immer noch Krieg in der Welt“, sagte Leuchtenberg. Der Volkstrauertag sei ein guter und wichtiger Anlass, daran zu erinnern, welches Elend und welches Leid der Krieg über die Menschen bringe.

„Was für ein Verlust von Wissen, Fähigkeiten und Möglichkeiten“, sagte der Bürgermeister kopfschüttelnd mit Blick auf die Gräber der Vorster Soldaten, die sich neben dem großen steinernen Kreuz befinden.

Als Tag der Mahnung wurde der Volkstrauertag 1922 eingeführt. Im Laufe der Jahre wurde das Erinnern und Gedenken erweitert: Nicht nur der Kriegstoten, auch der Opfer von Gewaltherrschaft und Rassismus wird am Volkstrauertag deutschlandweit gedacht.

Auch in Willich fand eine Kranzniederlegung statt

Gemeinsam mit seinem Amtsvorgänger Josef Heyes hat Bürgermeister Christian Pakusch am Sonntagmittag im Namen der Bürger der Stadt Willich auf dem Schiefbahner Friedhof einen Kranz niedergelegt. Wegen der Pandemie konnte es keine städtische Veranstaltung zum Volkstrauertag mit Bürgern in der üblichen Form geben.

„Dass in diesem Jahr die Bürger wegen der pandemischen Einschränkungen zum Volkstrauertag nicht zu einer offiziellen Veranstaltung der Stadt eingeladen werden könnten, bedauere ich natürlich sehr“, so Bürgermeister Pakusch. Allerdings stehe auch hier der Schutz der Gesundheit der Bürger klar im Vordergrund – und darum sei die Zusammenkunft größerer Gruppen aktuell eben nicht opportun.

Pakusch wählte dann diese würdige Form, individuell, aber eben durchaus auch im Namen der Stadt und ihrer Bürger ein würdiges Zeichen zu setzen und damit die Erinnerung an die Opfer der furchtbaren Weltkriege lebendig zu halten: „In Zeiten wie diesen ist der Verzicht auf eine Zusammenkunft vielleicht gerade auch ein Signal, ein Stück weit Rücksicht aufeinander zu demonstrieren: Freiheit und Frieden sind eben keine Selbstverständlichkeit, sondern eine Aufgabe, der man sich immer wieder bewusst stellen muss - auch dazu ist ein persönliches Innehalten an einem solchen Tag vielleicht eine willkommene Gelegenheit.“