ÖPNV am Freitag betroffen Streikwelle in NRW: Wo es in der Region zu Einschränkungen kommt
Die nächsten massiven Streiks in NRW sorgen auch in der Region für erhebliche Einschränkungen. Betroffen sind unter anderem Düsseldorf, Wuppertal, Krefeld und Köln. Der Überblick.
Es geht Schlag auf Schlag im Tarifkonflikt für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst. In NRW sorgen Streiks auch zum Ende der Woche für Einschränkungen. Im bislang größten Nahverkehrs-Warnstreik des aktuellen Tarifkonflikts des öffentlichen Dienstes werden am Freitag (03.03.) voraussichtlich Busse und Bahnen in den größten Städten Nordrhein-Westfalens stillstehen. Schwerpunkte werden laut Verdi das Ruhrgebiet und das Rheinland sein, aber auch im Münsterland und in Ostwestfalen wollen Tarifbeschäftigte ihre Arbeit niederlegen.
Mit teils erheblichen Auswirkungen wird unter anderem in Düsseldorf, Köln, Wuppertal und Krefeld gerechnet. Ein Überblick für die Region.
Am Freitag muss nach Verdi-Angaben im ÖPNV mit Einschränkungen in Krefeld gerechnet werden. Die Stadtwerke in Krefeld teilten mit, dass es wieder einen Notfahrplan geben soll, bei dem die Straßenbahnen durch Busse ersetzt werden. Es muss aber trotzdem mit Einschränkungen gerechnet werden. Beispielsweise können nicht alle Haltestellen wie geplant angefahren werden, zudem verkehren nur wenige Buslinien.
448 Mitarbeitende der Stadtverwaltung haben sich nach den Angaben der Stadt Düsseldorf bis mittags an den Warnstreiks im Tarifkonflikt für den öffentlichen Dienst am Donnerstag beteiligt. 25 Kitas mussten nach den Angaben geschlossen bleiben, 34 konnten nur eingeschränkt öffnen, drei Jugendfreizeiteinrichtungen blieben geschlossen. Bei den Bürgerbüros mussten die Standorte in Rath und Gerresheim geschlossen bleiben. Der Sportpark Niederheid und der Wildpark müssen ganztägig geschlossen bleiben, teilte die Stadt Düsseldorf am Donnerstagnachmittag mit.
Auch Freitag muss nach Verdi-Angaben bei der Rheinbahn in Düsseldorf wieder mit Einschränkungen gerechnet werden. Parallel zu einem Aktionstag von Fridays for Future (FFF) ruft ver.di am Freitag die Beschäftigten der kommunalen Nahverkehrsbetriebe in Düsseldorf, Wuppertal, Solingen, Remscheid sowie die Bahnen der Stadt Monheim und die Regiobahn und Regiobahn Fahrbetriebsgesellschaft zum Streik auf, hieß es. Die Rheinbahn in Düsseldorf erklärte, dass weder U- noch Straßenbahnen fahren werden können. Es werde versucht, auf Buslinien Fahrten anbieten zu können. Auch die Verbindungen nach Duisburg, Krefeld, Neuss und Ratingen sind betroffen, so die Rheinbahn.
In Wuppertal müssen die Menschen am Freitag wieder mit massiven Einschränkungen im Nahverkehr rechnen. Laut Angaben von Verdi werden Busse und Schwebebahnen erneut still stehen.
Auch in Köln wird es am Freitag zu starken Einschränkungen im Stadtbahn- und Busverkehr der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) kommen. So sollen ab 3.00 Uhr bis zum Betriebsbeginn am Samstag keine Stadtbahnen der KVB fahren, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Dazu sind nur durch Subunternehmen durchgeführte Busfahrten möglich, die Fahrgästen in der elektronischen Fahrplanauskunft angezeigt werden sollen.
Da der Warnstreik auch in Bonn stattfinden soll, ist auf den Statdtbahn-Linien 16 und 18 ebenfalls kein Verkehr möglich. Kundencenter und Vertriebsstellen bleiben geschlossen. Den Angaben zufolge sind die Deutsche Bahn, die Mittelrheinbahn und andere Bahnunternehmen nicht vom Warnstreik betroffen.
Beim Bundesliga-Spitzenspiel zwischen Borussia Dortmund und RB Leipzig müssen Fußballfans an diesem Freitagabend ebenfalls streikbedingt mit erheblichen Problemen bei der An- und Abreise rechnen. Das Dortmunder Nahverkehrsunternehmen DSW21 teilte mit, dass ein ganztägiger Warnstreik die Nahverkehrsverbindungen mit Bussen und Stadtbahnen komplett stilllegen werde. „Da geht dann tatsächlich unserseits gar nichts“, sagte ein Sprecher von DSW21 am Mittwoch.
Laut einer Übersicht von Verdi gibt es auch Warnstreiks in Bochum, Essen, Mülheim, Oberhausen, Aachen, Münster, Bielefeld, Hagen und Duisburg, auch Beschäftigte der am Niederrhein tätigen NIAG sind dazu aufgerufen. In manchen der betroffenen Städte dürften dennoch einzelne Linien fahren, deren Betrieb an private Unternehmen vergeben wurde.
Die Warnstreiks sind Teil einer größeren Aktion im Nahverkehr - Verdi hat auch in mehreren anderen Bundesländern dazu aufgerufen. Die Aktion soll gemeinsam mit den Klimaaktivisten von Fridays for Future stattfinden, die für Freitag zu einem globalen Klimastreik aufrufen.
Mit dem jetzigen Einkommen sei bereits die heutige Verkehrsleistung im ÖPNV nicht zu halten, wurde Verdi-Verkehrsexperte Peter Büddicker in einer Mitteilung zitiert. Viele Beschäftigte kehrten der Branche den Rücken. Für Beschäftigte von Verkehrsunternehmen, die in kommunaler Hand liegen, gilt der Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes im Nahverkehr. Verdi und der Beamtenbund dbb fordern für Beschäftigte im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Ein Gegenangebot der Arbeitgeber lehnten die Gewerkschaften vergangene Woche ab.