Studierendenwerke fordern BAföG-Reform
Düsseldorf (dpa/lnw) - Die staatliche Unterstützung angehender Akademiker nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) kommt bei vielen Studierwilligen aus einkommensschwachen Familien nicht mehr an.
Aus den Studierendenwerken NRW wird jetzt der Ruf nach einer grundlegenden BAföG-Reform laut. „Wenn nicht einmal zwei von zehn Studierenden einen BAföG-Antrag stellen, läuft etwas Grundsätzliches falsch“, sagte der Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Studierendenwerke NRW, Jörg Lüken, der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf. „Die Politik muss den Studierenden den Zugang zum BAföG erleichtern, das Verfahren vereinfachen und die Förderung erhöhen.“
Laut der noch unveröffentlichten, der dpa in Auszügen vorliegenden Jahresbilanz 2017 der Studierendenwerke NRW stellten hier knapp 112 400 Studierende einen BAföG-Antrag - weniger als jeder fünfte. Tatsächlich gefördert wurden rund 85 240 - jeder siebte Studierende. „Die Fördersätze sind zu gering, das Verfahren ist unnötig kompliziert und die Angst vor Verschuldung bei den Studierenden sehr groß“, stellte Lüken fest.
Laut kürzlich veröffentlichter Zahlen des Statistischen Landesamts ist die Zahl der BAföG-Empfänger in NRW seit Jahren rückläufig. Damit bestätige sich auch in NRW der bundesweite Trend, bilanzierten die Studierendenwerke. Der durchschnittliche Fördersatz lag in NRW bei rund 500 Euro monatlich.