Tischtennis Borussia will Finaleinzug perfekt machen
Der Titelverteidiger kann nach dem Sieg im ersten Halbfinale beim Post SV den Finaleinzug perfekt machen.
Jetzt will er das ganz große Ding drehen, wie er sagt. Erik Schreyer trainiert schon seit fünf Jahren die Tischtennisspieler des Post SV Mühlhausen. Unter ihm haben sie sich in der Bundesliga immer weiter verbessert, sind zu einer festen Größe im Tischtennis-Oberhaus geworden. 2017 schafften sie erstmals den Einzug ins Final Four, in dieser Saison führte Schreyer sein Team sogar zum zweiten Mal in Folge ins Play-off-Halbfinale. Dort trifft es auf Borussia Düsseldorf.
Schreyer will den Rekordmeister vom Thron stoßen. Und der Trainer weiß, dass seine Mannschaft dazu in der Lage ist. Auch nach der deprimierenden 0:3-Hinspielniederlage in der Vorwoche habe sie sich keinesfalls aufgegeben, wie er versichert. Und wer die erste Partie gesehen hat, der weiß wovon der Coach der Thüringer spricht. Sie seien jetzt bereit, auch einmal eine große Mannschaft zu schlagen. Das hätten sie in der laufenden Saison bewiesen. „Wir haben gegen Düsseldorf, Saarbrücken und Ochsenhausen gewonnen, also gegen die ersten Drei der Liga. Wir können es also. Jetzt muss einfach noch einmal eine Steigerung her.“ Borussia kann auf der anderen Seite am Donnerstag (19 Uhr, Staufenplatz) mit dem zweiten Sieg im Best-of-three den Einzug ins Endspiel perfekt machen.
Als Schreyer mit 29 Jahren Chefcoach des Post SV wurde, war er einer der jüngsten Bundesliga-Trainer. Mittlerweile ist er auf der Position des Cheftrainers nicht mehr wegzudenken. Mit Leidenschaft und großen Ansprüchen arbeitet er an der Verwirklichung seines großen Traumes: Mit Mühlhausen will er einen Titel holen. Es wäre der erste der Vereinsgeschichte. Schreyer engagiert sich auch an der Basis, trainiert beispielsweise Jugendspieler des Klubs. Als Aktiver wurde der Linkshänder achtmal Mitteldeutscher Meister, einen nationalen Erfolg konnte er nicht einsammeln. Als Trainer möchte er das nun ändern.
Gerade sind seine Schützlinge so nahe dran, wie selten zuvor. Und sie wissen, wie sie die Düsseldorfer bezwingen können, schließlich haben sie sie in der Hauptrunde mit 3:0 auseinandergenommen. Und wie die 0:3-Niederlage an den eigenen Platten zustande kam, hat sie in ihrem Bewusstsein bestärkt, dass sie gegen den Titelverteidiger nicht chancenlos sind.
Denn trotz des deutlich wirkenden Resultates stand die Partie auf der Kippe, die Düsseldorfer besaßen lediglich das größere Spielglück. Das bestätigt Borussias Dang Qiu: „Alle Matches waren eng. Es waren nur ein, zwei Bälle, die die Partien entschieden haben.“
Auch Düsseldorfs Manager Andreas Preuß betont, dass das Ergebnis von Samstag trügerisch sein kann: „Wenn von den knappen Spielen eines weggeht, dann kann es nochmal richtig eng werden“, sagt er. „Wir dürfen uns durch das 3:0 nicht blenden lassen. Sieben Sätze endeten lediglich mit zwei Punkten Unterschied, einige davon sogar erst in der Verlängerung. Wir haben am Samstag mentale Stärke bewiesen und die knappen Durchgänge gewonnen. Aber sowas kann auch mal schnell in die andere Richtung gehen.“
Borussia habe im Moment viel Selbstvertrauen, so Preuß. „Wir wollen am Donnerstag ins Finale einzuziehen.“ Durch den Best-Of-three-Modus spielt die Höhe des Hinspiel-Erfolg keine Rolle. Im zweiten Duell muss ein Sieg her, egal in welcher Höhe. „Die Tür zum Finale ist nun geöffnet, aber wir müssen noch durchgehen. In diesem Jahr wäre das Finale etwas Besonderes, da es ja in Düsseldorf stattfindet.“ Die Meisterschaft wird am 9. Juli im Castello entschieden. Sollte es mit dem zweiten Sieg nicht klappen, kommt es am Sonntag (14. Mai, 15 Uhr, Staufenplatz) zum dritten und entscheidenden Halbfinal-Duell.