Junger Autor aus Tönisvorst Bilboh der Weihnachtswichtel begeistert
St Tönis · Es sind zwei Kindergesichter, die neugierig in einen Karton blicken, in dem ein kleiner Wichtel mit roter Zipfelmütze und Schuhen, grüner Latzhose sowie blau-weiß-gestreiftem Pullover und ebensolchen Socken fröhlich umherhüpft.
Wer auf das Buchcover von „Bilboh, der Weihnachtswichtel aus dem Schuhkarton“ blickt, der bekommt Lust zu erfahren, was es mit dem Wichtel auf sich hat. Wer das Kinderbuch aufschlägt, wird nicht enttäuscht.
Die Geschichte von Bilboh und den Geschwistern Mika und Nuri ist herzallerliebst. Dahinter steht Christoph Schramke. Er ist der Autor und hat den Weihnachtswichtel zum Leben erweckt. Eigentlich ist er Dachdeckermeister, aber das Ausdenken von Geschichten begleitet ihn schon sein Leben lang. „Ich hatte schon als Kind eine sehr ausgeprägte Phantasie und habe mir immer neue Geschichten ausgedacht“, erzählt der 34-Jährige. Das habe ihm auch manchmal geholfen, nicht gemachte Hausaufgaben zu entschuldigen, fügt er lachend an. Etwas, das sogar in seinem Grundschulzeugnis vermerkt wurde.
Mit der Geburt seiner Töchter Mika und Nuri gewann das Geschichten erzählen eine neue Dimension. Die Vier- und die Siebenjährige lieben die Geschichten von Papa und können davon nie genug bekommen. So fing Schramke an seine netten kleinen Geschichten aufzuschreiben. Seine Schwester Johanna wünscht sich eine Wichtelgeschichte. Mit diesem Wunsch entstand die Idee, ein Buch zu schreiben. Der Name für den Wichtel war sofort da und die Geschichte an sich folgte in wenigen Tagen. Was ihm allerdings fehlte war ein Illustrator, der seinem Wichtel Leben einhauchen sollte. Im Sommerurlaub in Holland lernte Schramke die Radiomoderatorin und Spielplatztesterin Claudia Franzen kennen. Man kam ins Gespräch und besagte Moderatorin erzählte von ihrer Freundin Vanessa Haupt, die Designerin ist, ein Grafik-Design-Unternehmen führt und schon immer einmal ein Kinderbuch illustrieren wollte. Sie stellte den Kontakt zwischen dem Tönisvorster und der Erkelenzerin her.
„Wir haben dann das erste Mal telefoniert und gemerkt, dass die Chemie auf der ganzen Linie stimmte“, erinnert sich der Autor. Schnell stand fest, Haupt würde zu Stiften und Farbe greifen und die Illustrationen machen. Allerdings blieb nicht viel Zeit, denn Bilboh als Weihnachtswichtel sollte noch vor der Adventszeit an den Start gehen. „Was wir in zwei Monaten geschafft haben, das war schon eine Hausnummer“, erinnert sich Haupt, die selber auch zwei kleine Töchter hat. Die 37-Jährige fertigte insgesamt 42 Zeichnungen an, die nun allesamt im Buch zu finden sind.
1000 Bücher wurden
als erste Auflage gedruckt
„Meine eigenen Kinder hatten schon mit den ersten Ausdrucken meiner Zeichnungen jede Menge Spaß. Sie haben damit gespielt und gebastelt“, erzählt Haupt. Als Verlag entschied sich Schramke für einen Selbstverlag. Er gründete den CS-Verlag. In Mönchengladbach ging das Buch dann in den Druck. „Am 20. Oktober haben wir es zum ersten Mal in der Hand gehabt. Das war schon ein überwältigendes Gefühl“, bemerkt Schramke. Man habe es kaum erwarten können, bis der Leim trocken gewesen wäre und man es zum ersten Mal öffnen konnte, fügt Haupt an. 200 Exemplare waren eigentlich der Plan. Geworden sind es nun 1000 Stück. „Es ist so schön geworden, da haben wir die Auflage kurzerhand erhöht“, sagt Schramke.
Das Besondere am Buch sind aber nicht nur die Geschichte und die Illustrationen an sich, sondern auch die Tatsache, dass Schramke es in Reimform geschrieben hat. Mit dem Buch wenden sich Autor und Illustratorin an alle Menschen, die Wichtel mögen. Schramke arbeitet indes schon an einer Fortsetzung, die im kommenden Jahr vor der Adventszeit herauskommen soll. Dann heißt es nämlich „24 Streiche von Bilboh“. Das Ganze soll in Kombination mit einem Adventskalender erfolgen. Jetzt aber macht Bilboh erst einmal seinen Aufschlag. Erste Lesungen gibt es auch schon. So ist Schramke unter anderem auf dem Adventszauber auf dem Genholter Hof in Brüggen-Genholt anzutreffen. Er liest dort am 25. November ab 13.30 Uhr.