Fußball Turu und MSV starten schwach
Analyse In der Landesliga fristen nach drei Spieltagen mit dem MSV und Turu 80 zwei Oberliga-Absteiger aus Düsseldorf ein ungemütliches Dasein. Sie warten wie die Aufsteiger ASV Mettmann und SV Wermelskirchen noch auf den ersten Punktgewinn.
Drei Spieltage sind in der Fußball-Landesliga absolviert. Und bislang nimmt die neue Spielzeit in Gruppe 1 den Verlauf, den man erwarten durfte. Zumindest, wenn der Blick auf die Tabellenspitze gerichtet ist. Unter den vier Teams, die noch eine blütenweiße Weste tragen, befinden sich mit Oberliga-Absteiger 1. FC Monheim sowie dem Aufsteiger VfL Jüchen-Garzweiler die vermeintlichen Topfavoriten. Und auch die Holzheimer SG muss man nach Platz drei im Vorjahr und angesichts eines eingespielten Stamms für das obere Tabellendrittel auf dem Zettel haben. Und im Tabellenkeller? Dort fristen mit dem MSV Düsseldorf und Turu 80 ausgerechnet zwei Oberliga-Absteiger ein ungemütliches Dasein. Wie Aufsteiger ASV Mettmann und der SV Wermelskirchen warten auch die beiden Klubs aus Eller und Oberbilk noch auf den ersten Punktgewinn in Liga sechs. Mag dies auf den ersten Blick überraschend aussehen, waren die Probleme an der Heidelberger Straße beziehungsweise Feuerbachstraße durchaus zu erahnen.
Bei der Turu hat man es im Sommer nicht geschafft, Kapital aus dem Faustpfand „Planungssicherheit“ zu schlagen. In der vergangenen Saison zeichnete sich schon relativ früh ab, dass es für den „Oberliga-Dino“ wohl einen Gang tiefer in die Landesliga gehen wird. Doch trotz dieser Gewissheit schritt der notwendige Kaderumbau nur schleppend voran. Noch wenige Tage vor dem Saisonstart wies Francisco Carrasco, bei der Turu als Cheftrainer und sportlicher Leiter in Personalunion tätig, auf die Notwendigkeit hin, den Kader in der Spitze und Breite noch verstärken zu müssen. Zwar stellte die Turu kurz darauf noch eine ganze Reihe von Zugängen vor. Doch integriert sind diese Akteure noch lange nicht. Das merkt man dem Spiel der Carrasco-Elf auch an. Das Team um Kapitän Lukas Reitz ist weder eingespielt noch verfügt es über die individuelle Qualität des Mitabsteigers 1. FC Monheim, der im Vergleich zur Turu in der noch laufenden Transferperiode die finanziellen Mittel besaß, um sich einen für Landesligaverhältnisse exquisiten Kader neu zusammen zu stellen. Und wenn dann noch Stützen wie Sahin Ayas oder Taoufiq Naciri ausfallen und der notwendige Biss fehlt, um Spiele unbedingt für sich entscheiden zu wollen, wird es eben auch für einen klangvollen Namen wie die Turu schwer. Beim Nachbarn MSV hatte man in der vergangenen Spielzeit bis zum Schluss gehofft, den drohenden direkten Wiederabstieg in die Landesliga abwenden zu können. Das gelang am Ende nicht, was auch die Verantwortlichen in Nöte brachte. Der sich abzeichnende Abgang zahlreicher Stammspieler konkretisierte sich. Auf der anderen Seite fehlte in den Gesprächen mit potenziellen Zugängen das schlagende Argument „Oberliga“. Der auf der Zielgeraden der letzten Saison zum Cheftrainer beförderte Botan Melik konnte in der Vorbereitung eigentlich nie mit dem gesamten Aufgebot arbeiten. Das mag auch vielen Konkurrenten so gegangen sein. Allerdings mussten auch nicht alle Teams in der Liga einen derart großen Umbruch moderieren, sondern konnten stattdessen auf einer bereits vorhandenen Basis aufsetzen. Dass Botan Melik zuletzt anmerkte, dass die Saison für ihn und sein Team eigentlich zwei bis drei Wochen zu früh begann, ist irgendwie nachvollziehbar. Melik braucht noch Zeit, um die Puzzlestücke zusammenzusetzen und die beiden spät verpflichteten Hoffnungsträger Lutz Radojewski und Gökan Lekesiz zu integrieren. Bleibt abzuwarten, ob er die Zeit in einem nicht immer geduldigen Umfeld erhält. Hoffnung machte der jüngste Auftritt gegen Jüchen, als sich der MSV quasi selbst schlug.