Neuer Vertrag Ebner verlängert bei der DEG

Nach langen Verhandlungen hat der Verteidiger einen Drei-Jahres-Vertrag unterschrieben. Erfüllt er den, hat er dann 13 Saisons bei den Düsseldorfern verbracht – und ist einer der großen Namen der Vereinsgeschichte.

Bernhard Ebner in Aktion.

Foto: Ja/HORSTMUELLER GmbH

Es hat ein wenig gedauert. Zwar wollten beiden Seiten, aber wer Bernhard Ebner zuletzt auf seinen auslaufenden Vertrag bei der Düsseldorfer EG ansprach, bekam stets dieselbe Antwort: Man sei in Gesprächen, aber ganz so einfach sei das nicht. Bei Manager Niki Mondt klang das ähnlich. Und auch wenn es niemand offen aussprach, wird es natürlich auch um Geld und Laufzeit gegangen sein. Ebners alter Vertrag stammte aus Vor-Corona-Zeiten. Heute hat die DEG deutlich weniger Budget. Aber wer wie Ebner 31 Jahre alt ist und wohl nicht mehr viele Verträge unterschreiben wird, muss umso mehr aufs Geld achten. Gerade bei einer Karriere in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL), nach der niemand ausgesorgt hat.

Am Freitag war es aber vollbracht. Da verkündete die DEG, dass sie den Vertrag mit ihrem „Urgestein“ um drei Jahre verlängert hat. Erfüllt er den, hat der gebürtige Schongauer 13 Jahre am Rhein gespielt. In einer Liga, in der die Wenigsten lange Verträge erhalten. Spätestens dann ist Ebner einer der großen Namen der DEG-Geschichte, die ja geprägt ist von Verteidigern aus Bayern. Schneitberger, Kretschmer, Sterflinger, Niederberger, Hiemer. Jetzt werden einige den Zeigefinger heben, zu allererst Ebner selbst, der alles ist, aber nicht blauäugig, was das eigene Spiel angeht. Und ja, natürlich kann er nicht auf Erfolge verweisen wie die Genannten. Die waren Leistungsträger bei Meister-Teams, bei WM und Olympia. Und die spielten halt an der Brehmstraße. Ebners DEG-Zeit ist eine andere, die seit dem Umzug in den Dome, aber er hat sie geprägt. Wilde Zeiten waren das zwischen Tabellenende und Europapokal, zwischen Sicherheit und Zukunftssorgen. Fünf Trainer hat er schon erlebt, diverse Geschäftsführer und Manager, die Ponomarew-Zeit, eine Pandemie. Dass es seit 2012 nichts zu feiern gab, liegt also weniger an Ebner, sondern an den Umständen.

Als er als damals 21-Jähriger aus Kaufbeuren kam, war gerade die Metro ausgestiegen, die DEG krebste am Tabellenende herum. Für Ebner aber gar nicht schlecht, wie die heutigen Jungen im Team bekam viel Eiszeit, durfte Fehler machen. Nach dem ersten Jahr blickte er auf starke 26 Scorerpunkte in 52 Spielen. Das brachte ihm die Trophäe als Rookie (Neuling) des Jahres ein, zudem die Einladung zum Nationalteam. Und auch wenn es finanziell wieder besser wurde, ein Meisterteam hatte die DEG nie, musste meist über ihre Verhältnisse spielen, um ins Viertelfinale zu kommen. Das klappte einige Male, 2015 ging es gar in die Champions League, was auch an Ebner lag, der jedes Jahr zwischen 20 und 37 Punkte machte und 2018 zur WM fuhr. Und hätte er sich nicht mehrfach schwerer verletzt, es wäre mehr drin gewesen, denn danach wirkte er zeitweise gehemmt. Ein großer Bodychecker ist er ohnehin nicht, sucht meist die spielerische Lösung, aber nach seinen Verletzungen brauchte er immer etwas, um wieder in Tritt zu kommen. Schaffte das aber stets.

Erst zuletzt ging es punktemäßig etwas runter. Was ebenfalls an Verletzungen oder seiner Corona-Infektion lag. Zudem spielte er kaum Überzahl, wo es für Verteidiger deutlich einfacher ist, Tore oder Vorlagen zu sammeln. Aber wie wichtig Bernhard Ebner immer noch ist, zeigte sich vor allem in den Play-offs, als kaum gesunde Verteidiger übrig waren. Da hielt er den Laden als Chef zusammen und wagte sich nach vorne, traf in beiden Serien gegen Nürnberg und München. Nicht umsonst sagt Manager Niki Mondt nun: „Er ist seit vielen Jahren einer unserer Leistungsträger und wird dies auch in den kommenden Jahren sein.“

Denn auch dann ist er als Top-4-Verteidiger eingeplant, wird viel Eiszeit bekommen – vor allem in kritischen Situationen gegen die Topstürmer der Gegner. Und macht er das auch nur 16 Mal, steht er mit 479 DEL-Einsätzen auf Rang zwei der DEG-internen Rekordliste. Lediglich Daniel Kreutzer (780) wird wohl unerreicht bleiben, aber bei den Verteidigern ist er längst vorn, auch was die Scorerpunkte (215) angeht. Ihn selbst interessiert so etwas alles nicht. Das ist etwas für nach der Karriere. Aber die geht erst mal weiter, für mindestens drei Jahre in Düsseldorf.