Verteidigung US-Politik und Ukraine prägen Friedenskonferenz in Münster

Düsseldorf/Münster · Die 2. Westfälische Friedenskonferenz in Münster findet inmitten der Zeitenwende in den Beziehungen zwischen den USA und Europa statt. Eine Frau wird ganz besonders geehrt.

Zur 2. Westfälischen Friedenskonferenz in Münster werden am 4. April hochkarätige internationale Gäste erwartet.

Foto: Guido Kirchner/dpa

Die zweite Auflage der Westfälischen Friedenskonferenz in Münster steht am 4. April im Zeichen der Spannungen zwischen den USA und Europa. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier werde die Konferenz im Rathausfestsaal in Münster mit einer Rede eröffnen, teilte die Wirtschaftliche Gesellschaft für Westfalen und Lippe e. V. als Veranstalter mit. Politischer Leiter des eintägigen Forums mit hochkarätigen deutschen und internationalen Politikern und Experten ist der frühere Bundesfinanzminister und ehemalige NRW-Ministerpräsident Peer Steinbrück (SPD).

Sonderpreis für Margot Friedländer

Erstmals wird in Münster eine Sonderauszeichnung des Internationalen Preises des Westfälischen Friedens überreicht. Preisträgerin ist die 103 Jahre alte Margot Friedländer, eine der letzten Überlebenden des nationalsozialistischen Vernichtungslagers Auschwitz.

Die globale Entwicklung mit dem Auseinanderdriften der USA und Europas und die damit verbundene Stärkung einer eigenen Verteidigungsfähigkeit der europäischen Staaten werde eines der wichtigsten Themen der Konferenz sein, hieß es weiter. Auch die militärischen und wirtschaftlichen Folgen des seit drei Jahren andauernden russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine sollen diskutiert werden.

Auch Merz und Klingbeil eingeladen

Zur Friedenskonferenz werden der CDU-Vorsitzende und mögliche neue Kanzler Friedrich Merz sowie SPD-Chef Lars Klingbeil erwartet. Teilnehmer sind unter anderem auch der amtierende Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD), EU-Kommissar Magnus Brunner, NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst und die ehemaligen Bundesminister Joschka Fischer (Grüne), Sigmar Gabriel (SPD) und Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU). Auch die im EU-Exil lebende belarussische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja wird den Angaben zufolge vor den rund 400 Gästen der Konferenz sprechen.

Mit der viel größeren Sicherheitskonferenz in München will sich die Friedenskonferenz nicht vergleichen. Die Tagung in Münster sei eine Veranstaltung der wirtschaftlichen Gesellschaft und habe einen kleineren Etat, sagte deren Vorstandsvorsitzender Reinhard Zinnkann. In Münster gehe es auch um die Zivilgesellschaft, den inneren Frieden sowie um die globalen Herausforderungen für die Wirtschaft. Teilnehmer der erst vor kurzem gebildeten neuen US-Administration seien aus Zeitgründen nicht eingeladen worden und auch keine Vertreter der Kriegsparteien Russland und Ukraine.

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(dpa)