Handelskonflikt US-Zölle: Klöckner & Co. rechnet mit steigenden Gewinnen

Düsseldorf · Die Hälfte seines Umsatzes erwirtschaftet der Metallverarbeiter KlöCo in den USA. Dort sind die Stahlpreise wegen der Zollthematik zuletzt gestiegen. Das Unternehmen rechnet jetzt mit mehr Profit.

Der in den USA stark vertretene Metallverarbeiter Klöckner & Co. rechnet wegen der US-Strafzölle auf Stahl und Aluminium mit steigenden Gewinnen. (Archivbild)

Foto: Chris Young/The Canadian Press/dpa

Der Metallverarbeiter und -händler Klöckner & Co rechnet wegen der US-Zölle auf Stahl und Aluminium mit steigenden Gewinnen im zweiten und dritten Quartal. Grund seien die zuletzt gestiegenen Stahlpreise in den USA infolge der Zollthematik, sagte ein Firmensprecher. Man habe auf niedrigerer Preisbasis eingekauft und profitiere jetzt von dem gestiegenen Preisniveau. Klöckner & Co („KlöCo“) erwirtschaftet nach eigenen Angaben rund die Hälfte seiner Umsätze in den USA.

KlöCo erwartet keine negativen Effekte wegen der Zölle

Negative Effekte infolge der US-Zölle erwartet das Unternehmen nicht. „Was wir in den USA verkaufen, kaufen wir in der Regel auch in den USA ein.“

Die von US-Präsident Donald Trump angekündigten Zölle auf alle Stahl- und Aluminiumimporte in Höhe von 25 Prozent waren am Mittwochmorgen in Kraft getreten.

Im vergangenen Jahr haben niedrigere Stahlpreise und ein teurer Konzernumbau KlöCo erneut rote Zahlen eingebrockt. Unter dem Strich schlug ein Verlust von rund 177 Millionen Euro (2023: minus 191 Millionen) zu Buche.

Seinen Absatz steigerte das Unternehmen um knapp fünf Prozent auf rund 4,5 Millionen Tonnen. Der Umsatz ging wegen gesunkener Stahlpreise in Europa und den USA jedoch um rund fünf Prozent auf 6,6 Milliarden Euro zurück. Das bereinigte operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes Ebitda) sackte um 28 Prozent auf 136 Millionen Euro ab.

Mit Stahlhandel macht KlöCo weniger als 20 Prozent Umsatz

Das Traditionsunternehmen aus Duisburg hat sich in den vergangenen Jahren von einem Stahlhändler zu einem Metallverarbeiter für Stahl und Aluminium gewandelt. Auf den klassischen Stahlhandel entfallen mittlerweile weniger als 20 Prozent des Umsatzes. Kernmärkte sind neben USA und Mexiko die Länder Deutschland, Österreich und die Schweiz. KlöCo beschäftigte Ende 2024 gut 6.500 Menschen, rund 130 mehr als ein Jahr zuvor.

Für das laufende Jahr erwartet Vorstandschef Guido Kerkhoff, dass sich die „signifikanten negativen Preiseffekte“ von 2024 nicht wiederholen. Absatz, Umsatz und bereinigter operativer Gewinn sollen deutlich steigen.

© dpa-infocom, dpa:250312-930-401511/1

(dpa)