Tourismus im EN-Kreis Verwaltungschefs prüfen ÖPNV für die Elfringhauser Schweiz

Sprockhövel · Die Verantwortlichen wollen ein Konzept entwickeln, um das Tourismusgebiet Elfringhauser Schweiz attraktiver zu machen.

Die vom THW gebaute Behelfsbrücke bot ihnen einen guten Aussichtspunkt (v.l.): Hattingens Bürgermeister Dirk Glaser, Velberts Bürgermeister Dirk Lukrafka, Landrat Olaf Schade, Sprockhövels Bürgermeisterin Sabine Noll, Christian Kappenhagen, Fachbereichsleiter Bau, Umwelt, Vermessung und  Kataster beim Kreis, Sophie Jütte von der EN-Agentur und Osita Uchegbu vom Sachgebiet Kreisentwicklung.

Foto: EN-Kreis

Wie ist es um den Tourismus in der Elfringhauser Schweiz bestellt? Wo gibt es Verbesserungspotenzial? Und welche Schäden hat das Hochwasser verursacht? Landrat Olaf Schade und die Stadtoberhäupter von Hattingen, Sprockhövel und Velbert, Dirk Glaser, Sabine Noll und Dirk Lukrafka, haben sich bei einer gemeinsamen Wanderung und im Gespräch mit einem Gastronomen vor Ort ein Bild gemacht.

Als es am 14. Juli nicht mehr zu regnen aufhören wollte, verwandelte sich auch der Felderbach in einen reißenden Fluss. Er zerstörte unter anderem die Brücke „Am Schnüber“, unterspülte und beschädigte die Fellerstraße. Während das THW in kurzer Zeit eine Behelfsbrücke erbaute, ist die wichtige Zufahrtsstraße aus Velbert in die Elfringhauser Schweiz nach wie vor voll gesperrt.

„Für uns Gastronomen ist das dramatisch“, erklärte Markus Wultschnik, Inhaber des Restaurants „Op dä Höh“ am Schanzerweg 8 in Hattingen,  dem Landrat, der Sprockhöveler Bürgermeisterin sowie den Bürgermeistern von Hattingen und Velbert. „Ohne  Fellerstraße und Felderbachstraße sind wir nur schwer zu erreichen. Nicht ortskundige Gäste bleiben ganz fern. Und das, nachdem wir wegen Corona so lange schließen mussten.“

„Hier ist Abhilfe nötig“, pflichtete ihm Schade bei. Er werde beim Landesbetrieb Straßenbau NRW nachhaken, ob eine schnelle, zumindest einspurige Öffnung der derzeitigen Sackgasse möglich sei. Außerdem verständigten sich die Verwaltungschefs und die Rathauschefin darauf, eine ÖPNV-Anbindung zu prüfen, um langfristig eine nachhaltige Anreisemöglichkeit für Touristen zu schaffen.

Bei der neun Kilometer langen Wanderung, die sie von Velbert-Nierenhof über den Wanderweg parallel zum Felderbach bis nach Elfringhausen-Bredenscheid führte, fielen den Politikern zudem in die Jahre gekommene Wanderwegmarkierungen und überfüllte Mülleimer auf. Themen des Austauschs waren Probleme wie das fehlende Mobilfunknetz, der Motorradlärm und das Parkchaos an Wochenenden.

„Die Elfringhauser Schweiz ist ein wunderschönes Naturerholungsgebiet mit riesigem Potenzial. Es ist schon jetzt ein überregionaler und sehr beliebter Anziehungspunkt für Wanderer. Wir müssen nun ein gemeinsames Konzept entwickeln, um das Gebiet für Nutzer attraktiv zu halten und gleichzeitig die negativen Auswirkungen der intensiven Nutzung auf die Natur sowie Anwohner abzumildern“, waren sich alle Teilnehmer einig. Dazu wollen die betroffenen Kommunen eng zusammenarbeiten, eine Arbeitsgruppe soll Vorschläge erarbeiten. Eine Grundlage könnte auch das Tourismuskonzept für den Ennepe-Ruhr-Kreis bilden.