Bildung in Viersen-Boisheim Schöner lernen – die sanierte Dependance der Paul-Weyers-Schule

Viersen-Boisheim · Der Standort Boisheim der Paul-Weyers-Grundschule ist nun offiziell eröffnet. Das Schulgebäude ist fertig saniert. An der Turnhalle wird derweil noch gearbeitet.

Bürgermeisterin Sabine Anemüller (rechts) durchtrennt bei der offiziellen Eröffnung das Band. Mit ihr freut sich Schulleiterin Birgit Stieger-Becker.

Foto: Treffer

„Wir sind glücklich, wieder hier zu sein“, mit diesem kurzen Satz fasst Schulleiterin Birgit Stieger-Becker zusammen, was sich in den Mienen von Schülern, Lehrern und Eltern widerspiegelt, die sich im Foyer der Boisheimer Grundschule eingefunden haben. Überall ist die Freude darüber zu sehen, dass man wieder am Standort Boisheim der städtischen katholischen Paul-Weyers-Grundschule eingezogen ist. Neun Monate waren die knapp 100 Schüler ausquartiert, da die Grundschule kernsaniert wurde und sich die Fertigstellung immer wieder verzögerte. Täglich ging es mit dem Bus nach Dülken, wo am Hauptstandort der Paul-Weyers-Schule in Containern unterrichtet wurde.

Die aus dem Jahr 1967 stammende Dependance in Boisheim war in die Jahre gekommen. Wie dringend die Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten waren, die zeitgleich energetische Optimierungen mitbrachten, verdeutlichte Stieger-Becker in ihrer Begrüßungsrede anlässlich der Wiedereröffnung. „Als ich 1990 hier anfing, waren die Toiletten schon in einem schlechten Zustand. Neun Jahre später, als ich Schulleiterin war, stellte ich einen Antrag, die sanitären Anlagen zu verbessern. Jetzt, 25 Jahre später, ist es passiert“, sagte Stieger-Becker, was herzliches Lachen und spontanen Applaus auslöste. So manche Eltern, die zur Einweihung kamen, erinnerten sich noch an die „ekligen und stinkenden Toiletten, mit ihrem klemmenden Türen und den Moniereisen über den einzelnen Zellen, so dass man sich wie gefangen vorkam, wenn die Tür mal wieder schwer aufging“, wie es eine Mutter zusammenfasste, die selbst in den 1970er-Jahren die Grundschule besuchte. Davon ist man nun weit entfernt.

Die Grundschule, die statt schadstoffbelasteter Waschbetonplatten jetzt eine elegante und energetisch gedämmte Lärchenholzverschalung trägt, präsentiert sich generalüberholt. Als weitere energetische Maßnahme erfolgte am Hauptgebäude und dem OGS-Gebäude eine Dachsanierung inklusive Dämmung. Dazu wurde eine Photovoltaikanlage installiert, es wurden neue Fenster eingebaut, die allesamt mit Sonnenschutz und Fliegengittern versehen sind. Sämtliche Räume erhielten eine Erneuerung der Böden. Dazu wurde eine automatische Lichtsteuerung eingebaut. „Mittels Sensoren passt sich das Licht den gegebenen Außenlichtverhältnissen automatisch an“, erklärt Dezernent Ertunç Deniz.

Zudem wurden die IT erweitert, die Elektroverteilung erneuert, eine neue Brandmeldeanlage und eine neue Sicherheitsbeleuchtung installiert. Die besagten Toiletten wurden im Außen- wie im Innenbereich saniert. Dazu gibt es eine barrierefreie Toilette.

Für die Sicherheit wurde durch den Anbau einer Außentreppe ein zweiter Rettungsweg geschaffen. Auch der schadstoffbelastete Innenputz wurde entnommen und eine raumlufttechnische Anlage installiert. Das Trinkwassernetz wurde ebenfalls vollständig erneuert und eine Zapfmöglichkeit zur Flaschenabfüllung von Trinkwasser im Atrium geschaffen. Die gesamte Liegenschaft erhielt eine neue Schließanlage. Insgesamt beliefen sich die Kosten auf 7,9 Millionen Euro. Die Arbeiten am Schulgebäude wurden unter anderem aus Mitteln der Bundesförderung für effiziente Gebäude und aus dem NRW-Förderprogramm für Klimaschutz und Energiewende finanziert. In Sachen OGS und der noch laufenden Maßnahmen an der Turmhalle stammen die Mittel aus dem Kommunalinvestitionsförderungsgesetz.

„Wir wollen ein Bekenntnis als Familienstadt ablegen. Zu einem guten Zuhause gehören auch gute Schulen, in denen sich die Kinder wohlfühlen“, betonte Viersens Bürgermeisterin Sabine Anemüller (SPD). Man habe sich daher auch für eine Grundsanierung entschieden. Zudem zeige man damit, dass die Boisheimer Grundschule nicht als Ableger gesehen wird, sondern eine eigene Schule für den kleinsten Stadtteil von Viersen ist, fügte Anemüller an.

Die Schüler begleiteten die Eröffnung mit Liedern, Tänzen und einer Präsentation der Sanierungsphase, die für so manchen Erinnerungsschmunzler sorgte. Die Grundschüler sind schon vor der offiziellen Wiedereröffnung seit Anfang April in ihrer Schule. Mittels einer überdimensionalen roten Schultüte mit dem Aufdruck „Erster Schultag in Boisheim 9. April 2024“ verdeutlichten sie ihren Start in der neuen, alten Schule.