Mehr Hygiene mit sensorgesteuerten Armaturen Vom Flughafen ins Badezimmer

FRANKFURT/MAIN · (tmn). Corona steigert das Interesse an Produkten, die wir hierzulande vorher nicht im Sinn hatten: sensorgesteuerte Armaturen und Seifenspender für das private Badezimmer etwa. „Wir kennen diese bislang aus halböffentlichen und öffentlichen Sanitärräumen, aber das ist eigentlich auch ein Thema für jeden von uns zu Hause“, sagt Dennis Jäger, Chefredakteur der Fachzeitschrift des Sanitär-handwerks „SBZ“.

Abgesehen vom Thema „Hygiene, Viren, Bakterien“ mal ganz pragmatisch gesprochen: „Ein Sensor hält die Armatur sauber.“ Denn dadurch müssen wir die Armatur nicht anfassen – und das verhindert Fingerabdrücke mit Seife oder Schmutz.

Solche Armaturen konnten Privatpersonen natürlich schon längst kaufen – optisch waren die Versionen aber eher für den öffentlichen Raum gestaltet. „Also einfacher und reduzierter“, erklärt Jäger. Mittlerweile gibt es Armaturen, die sich optisch harmonisch in ein privates Bad einfügen. „Die sind eben nicht nur zweckmäßig, sondern auch schön anzusehen“, erläutert Jäger. Möglich wird etwa eine schlanke Optik durch die Trennung der Elektronik von der Armatur, erläutert das Unternehmen Geberit zu seinen Produkten Piave und Brenta. Die Steuerung sitzt hier versteckt in der Unterputz-Einheit des Waschtisches.

Auch den bislang immer sichtbaren Sensor verändern die Designer: Viele Hersteller gestalten ihre Wasserhähne zusehends so, dass der Sensor optisch verschwindet. Zum Beispiel Axor bei seinen berührungslosen Wandarmaturen der Kollektionen Citterio und Uno. Der Infrarot-Sensor ist in der Unterseite des Wasserlaufs integriert.

Dornbracht nutzt die sogenannte Touchfree-Technologie für eine berührungslose Steuerung des Wasserhahns. Statt der üblichen Infrarot-Sensorik gibt es hier eine Hochfrequenztechnologie, die ohne sichtbaren Sensor auskommt. Diese ist mit jeder Designserie des Herstellers kombinierbar.

Dass diese Armaturen zunehmend im privaten Badezimmer und vor allem im Gästebad einziehen werden, erwartet auch Jens Wischmann, Geschäftsführer der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft. Der Drang, direkt Hände zu waschen, wenn wir nach Hause oder eben in ein fremdes Zuhause kommen, werde lange in uns bleiben, vermutet er.

Gleiches gilt für die Erwartungshaltung an Besucher. „Man wünscht sich nun doch: Wer zu mir kommt, sollte sich die Hände waschen – und dabei so wenig wie möglich berühren“, sagt Wischmann. „Technisch tut sich wahnsinnig viel“, sagt der Chefredakteur der Zeitschrift „SBZ“. In den nächsten Monaten schon würden sensorgesteuerte Armaturen auch im privaten Badezimmer immer gefragter werden.