Wellensittiche sind im Freiland die am häufigsten vorkommende Papageienart Australiens. Es sind gesellige Tiere. Unter Artgenossen fühlen sie sich „pudelwohl“. Kevin sitzt hingegen auffällig ruhig und demotiviert auf seinem Ast und wirft seinen menschlichen Besuchern kritische Blicke zu.

„Wellensittiche mögen viele Naturäste in ihrer Voliere, beispielsweise von Obstbäumen“, informiert Gisela Großmann vom Tierschutzverein Moers. Wellensittiche brauchen Freiflug, um glücklich zu sein – von einer reinen Käfighaltung sollte man zwingend absehen. In der Natur halten sich die Tiere in offenen Wäldern, auf Feldern und in Parks auf. Kevin hat also – wie seine Artgenossen – oft das Bedürfnis, ausgiebig zu fliegen. Deshalb hofft das Tierheim auf Vogelfreunde, die eine Voliere haben, zum Beispiel mit Außenbereich oder Wintergarten. Das wäre das reinste Paradies für Kevin. Bei der Wahl der Voliere gilt: je größer, desto besser.

Ende Juni kam Kevin als Krefelder Fundtier ins Tierheim Moers. „Es wäre für ihn enorm wichtig, in tierischer Gesellschaft, also mit Artgenossen, zu leben“, sagt Gisela Großmann und hofft auf zahlreiche Interessenten für Kevin. Auch heute noch, wo sich Tierfreunde über artgerechte Haltung umfangreich informieren können, finden Tierschützer bei abgegebenen Vögeln  kleine Spiegel in den Käfigen. Diese sind für die Tiere lebensgefährlich – sie können ersticken, wenn sie dem Spiegelbild Futter hervorwürgen. Im Übrigen ersetzt kein Spiegel und auch kein Mensch die Gesellschaft der Artgenossen. „Wellis“ sind Schwarmtiere und haben im Verbund die größten Chancen, lange zufrieden und gesund zu leben.

Kevin sitzt wieder auf seinem Lieblingsast und macht den Eindruck, als würde er auf Spielkameraden warten.

Kontakt: Bei Interesse an Kevin steht das Tierheim Moers unter der Telefonnummer 02841/21202 für Terminvereinbarungen von Montag bis Freitag, 14-17 Uhr, und Samstag, 13-16 Uhr, zur Verfügung.