14 Monate Haft auf Bewährung für einen Ex-Neonazi

Geläutert: Gericht glaubt 19 Jahre altem Düsseldorfer.

Wuppertal. Früher rechnete er sich selbst der Neonazi-Gruppierung der „Nationalen Sozialisten Wuppertal“ zu. Mittlerweile will er geläutert sein. Jetzt wurde ein 19 Jahre alter Düsseldorfer vom Amtsgericht rechtskräftig zu einer 14-monatigen Haftstrafe auf Bewährung verurteilt. Er hatte zuvor gestanden, dass er am 19. April dieses Jahres an einer Auseinandersetzung zwischen Links- und Rechtsextremen in Elberfeld beteiligt war.

Dabei hat er einem Jugendlichen, der der linksradikalen Szene zugerechnet wird, zweimal mit einer Bierflasche auf den Kopf geschlagen. Beim zweiten Schlag ist die Flasche zerbrochen. Als ein Freund des Opfers dazwischen gehen wollte, wurde er mit dem abgebrochenen Flaschenhals am Kopf verletzt.

Als der verletzte Schlichter zurückwich, habe der 19-Jährige allerdings nicht von ihm abgelassen: Mit einer zweiten Flasche schlug er erneut auf den Kopf des Opfers, das eine sieben Zentimeter lange Platzwunde und eine Gehirnblutung erlitt (die WZ berichtete). Der Jugendliche wurde auf der Intensivstation behandelt, bleibende Schäden habe er nicht davon getragen.

Mehrere Zeugen alarmierten die Polizei, die den Düsseldorfer im Bereich Erholungsstraße fasste. Seitdem befand er sich in U-Haft. Im Prozess versicherte er glaubhaft, dass er sich von der Neonazi-Szene distanziert hat. Deshalb sprach das Gericht die 14-monatige Haftstrafe auf Bewährung aus und hob den Haftbefehl auf.

Bewährungsauflage: Der 19-Jährige muss Sozialstunden ableisten, ein Anti-Aggressionstraining absolvieren und sich künftig von Treffpunkten der rechtsextremen Szene fernhalten.