Jubiläumsjahr Das Engelsjubiläumsjahr soll mit dem 200. Geburtstag nicht enden

15 Anker- und zirka 60 Einzelveranstaltungen stehen schon fest.

Am 28. November 2020 jährt sich die Geburt von Friedrich Engels zum 200. Mal.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Die Skepsis war groß, das feststehende Jubiläum umso größer. Nun legt die Verwaltung ein Programmgrundgerüst zum Engelsjahr vor, und der Kulturausschuss – zuvörderst Bürgermeisterin Ursula Schulz (SPD) – ist voll des Lobes. 15 Anker- und zirka 60 Einzelveranstaltungen umfasst das 23 Seiten starke Angebot, das den Kulturpolitikern bei ihrer Sitzung in dieser Woche vorgestellt wurde. Dennoch ist es „nur“ Status quo einer noch nicht abgeschlossenen Programmarbeit, steht teilweise noch unter Finanzierungsvorbehalt. Kulturdezernent Matthias Nocke: „Im Dezember wollen wir noch vollständiger sein. Im Moment sind etwa 20 Anträge auf Förderung in Bearbeitung.“

Am 28. November 2020 jährt sich die Geburt von Friedrich Engels, des weltbekannten Sohns der Stadt, zum 200. Mal. Beschränkte man sich zum 150-jährigen noch auf acht glanzvolle Wochen, soll diesmal ein ganzes Jahr bespielt werden. Der Auftakt am 28. November 2019 mit dem 199. Geburtstag steht fest, auch dass der Oberbürgermeister das Jahr eröffnet. Das Ende ist dagegen gerade in Bewegung geraten. Zwar soll mit dem 200. Geburtstag und der Wiedereröffnung des Engels-Hauses und des Museums für Frühindustrialisierung eine Art Schluss-Höhepunkt gesetzt werden. Danach aber sollen noch weitere Veranstaltungen folgen, „so dass der offizielle Abschlusspunkt etwas nach hinten wandert“.

Es ist ein Gemeinschaftswerk öffentlicher und privater Kultur- und Bildungseinrichtungen, verschiedener Fachbereiche und Lehrstühle der Bergischen Universität, des Wuppertal Instituts, des Bergischen Geschichtsvereins, des Historischen Zentrums Wuppertal, der freien Kulturszene und zahlreicher Initiativen, Vereine und Einzelpersonen. Es gab mehrere öffentliche Workshops und unzählige Ideen, die Projektgeschäftsführerin Julia Kohake und die Kuratoren Rainer Lucas und Hans-Dieter Westhoff bewertet haben. Umsetzbare und meist finanzierte wurden nun aufgelistet, Arbeitsgemeinschaften zu Themenschwerpunkten wie Marketing und Tourismus gebildet.

Weitere Fördergelder sollen weitere Angebote ermöglichen

Neben den Auftakt- und Abschlussveranstaltungen wird es eine große Sonderausstellung in der Von der Heydt-Kunsthalle, Kongresse zur Aktualtiät Engels’ oder zur Lage der arbeitenden Klassen heute geben, das niederrheinische Musikfest findet in der Stadthalle statt, Lesungen, Diskussionsrunden, Filmvorführungen, Performances, Workshops, Stadtrundgänge kreisen um den Revolutionär. Wuppertaler Bühnen und Sinfonieorchester sind auch im Boot – das Schauspiel führt Hauptmanns „Die Weber“ auf, der Beitrag der Oper mit dem Titel „Work“ ist in der Endabstimmung.

Der Kulturausschuss freute sich über das umfangreiche Programm, fragte nach Auswahlkriterien und der Finanzierung. Die 1,814 Millionen Euro sollen durch die Stadt (250 000 Euro), einen Eigenanteil der Stadt für die Projektgeschäftsstelle (290 000 Euro), Fördergelder des Bundes (1,1 Millionen Euro) sowie Eigenanteile der Bühnen (30 000 Euro), der Universität (44 000 Euro) und des Wuppertal Instituts (100 000 Euro) aufgebracht werden. Weitere Fördermittel – etwa des Landschaftsverbands Rheinland, der maximal 540 000 Euro in Aussicht gestellt hat, oder des Kulturministeriums NRW – sollen noch eingeworben werden. Und weitere Veranstaltungen ermöglichen. Aktuell liegen rund 150 Vorschläge vor, für die Fördermittel erschlossen werden müssen. Das vorläufige Veranstaltungsprogramm steht im Netz: