1700 Kitaplätze fehlen der Stadt

In diesen Tagen erhalten die Eltern Zusagen oder Absagen für ihr Kind.

Foto: dpa

Wuppertal. In diesen Tagen verschickt die Stadt wieder die Benachrichtigungen zur Vergabe von Kindergartenplätzen, die ab August belegt werden können. Doch nicht in allen Familien werden diese Briefe Freude auslösen, denn neben vielen Zusagen für die 65 Kitas in der Stadt wird es voraussichtlich rund 1700 Absagen geben. Den Betroffenen bleibt als Alternative nur, sich nach einem Platz in Einrichtungen freier Träger oder bei Tagesmüttern umzusehen. Da jedoch auch dort die Nachfrage das Angebot deutlich übersteigt, geht Sozialdezernent Stefan Kühn davon aus, dass rund 1000 Wünsche nach Kita-Plätzen in diesem Jahr nicht erfüllt werden können.

Stefan Kühn verweist darauf, dass die Stadt inklusive der in diesem Jahr geplanten Neubauten an der Ahrstraße und der Bromberger Straße seit 2012 bisher rund 42 Millionen Euro in den Kita-Bau investiert hat, um den Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz für alle Kinder ab dem ersten Lebenjahr zu erfüllen. Allerdings sei die Nachfrage inzwischen deutlich gestiegen, damit könnten die Baumaßnahmen nicht Schritt halten. „Es gibt deutlich mehr Kinder, und es ziehen Familien mit Kindern nach Wuppertal“, nennt Stefan Kühn einen wichtigen Grund. Der zunehmende Druck habe auch mit sich wandelnden Einstellungen zu tun. „Als das Gesetz erlassen wurde, ging man davon aus, dass etwa 30 Prozent der Eltern Anspruch auf einen Kita-Platz erheben würden, jetzt liegt der Anteil in Wuppertal bei 50 Prozent“, so Kühn.

Cornelia Weidenbruch, Leiterin des Stadtbetriebs, nennt einen weiteren Grund: „Es gibt einen gewissen Sogeffekt. Wenn alle Kinder in der Nachbarschaft in die Kita gehen, fehlen dem eigenen Kind die Spielkameraden in nächster Umgebung.“ Die Hauptnachfrage liege bei Kindern zwischen zwei und drei Jahren.

Laut Cornelia Weidenbruch wurde der Stadt in den vergangenen Jahren mehrfach mit einer Klage gedroht, aber daraus resultierten bisher lediglich drei Klagen. In einem Fall erhielt der Kläger Recht. Die Stadt bietet eine Beratung an: montags und mittwochs von 8 bis 12.30 Uhr oder nach Vereinbarung am Neumarkt 10, Zimmer 330. Telefonisch unter 563-2279, 563-2708 und 563-4281. Es kann zu Wartezeiten kommen