Mitmachaktion 200 Gesichter für das Engels-Haus gesucht

Wuppertal · Anlässlich der Wiedereröffnung des Engels-Hauses ruft die Stadt Wuppertal die Bürgerinnen und Bürger zu einer Mitmachaktion auf.

Ein großes Banner mit 200 Gesichtern aus Wuppertal und dem Abbild des jungen Friedrich Engels soll das Engels-Haus verhüllen.

Foto: Valentina Manojlov

Die Stadt Wuppertal plant eine Mitmachaktion anlässlich der Wiedereröffnung des renovierten Engels-Hauses. 200 Wuppertalerinnen und Wuppertaler können deshalb an einem außergewöhnlichen Kunstprojekt teilnehmen.

Kuratorin Valentina Manojlov leitet das Projekt „Inside out Engels“ und sucht dafür 200 Menschen aus Wuppertal, die bereit sind, sich fotografieren zu lassen. Außerdem sollen ihre Botschaften und ihre Gedanken zu Friedrich Engels geteilt werden. Am 28. November, also pünktlich zum 200. Geburtstag von Friedrich Engels, soll das Engels-Haus nach den Sanierungsarbeiten zunächst wieder verhüllt werden.

An der Frontfassade des Gebäudes soll eine in einem riesigen Rahmen gespannte Stoffbahn angebracht werden, die Platz für ein Mosaik aus individuellen Schwarz-Weiß-Porträtfotos von 200 Wuppertalern bietet, die mit ihren persönlichen Engels-Botschaften ihre Gedanken an Wuppertals berühmtesten Sohn teilen. Im Vordergrund des etwa 15 mal 15 Meter großen Banners schwebt ein großer transparenter Kopf des jungen Friedrich Engels. Im Rahmen der Eröffnungszeremonie soll das Kunstobjekt dann wie ein Vorhang geöffnet werden und den Blick auf das frisch sanierte Gebäude frei geben.

„Wir wollen mit der Partizipation an dem weltweiten Inside out Project (IOP) des international bekannten französischen Street-Art-Künstlers JR eine bildgewaltige Aufmerksamkeit für die Person Engels erzeugen und eine Verbindung zwischen den Wuppertalern und dem Engels-Haus schaffen“, erklärt Kulturdezernent Matthias Nocke.

Friedrich Engels wird in die heutige Zeit geholt

Gesucht werden jetzt 200 Menschen aus Wuppertal, die bereit sind, sich für das Kunstprojekt fotografieren zu lassen. Neben dem Porträt soll jeder, der teilnehmen möchte, eine persönliche Botschaft an die Person Friedrich Engels formulieren: Welche Rolle würde Engels heute spielen? Wo würden Sie ihn wirken sehen? Was würden Sie ihm wünschen? Die 200 Teilnehmer mit den stärksten Botschaften werden dann zu einem Fotoshooting eingeladen.

Wer jetzt Interesse hat und gerne auf der fassadenhohen Stoffbahn vor dem Engels-Haus abgebildet sein möchte, sollte sich den 9. und 10. Oktober vormerken: An diesen beiden Tagen sollen die Fotos in Barmen aufgenommen werden.

Mit dem Kunstprojekt „Inside out Engels“, möchte Kuratorin Valentina Manojlov „Friedrich Engels ins Hier und Jetzt holen – jenseits von Fakten, Zahlen und geschichtlichen Hintergründen.“

Durch die Partizipation am Inside out Project, einem der größten Kunstprojekte der Welt, wird laut Manojlov das Engelsjahr 2020 auf eine neue Wahrnehmungsebene gehoben: „Und das nicht nur hier vor Ort in Wuppertal, sondern weltweit verschafft es 200 Botschaften aus der Stadt internationales Gehör. Das Engels-Haus wird zum Erinnerungsort in unseren Köpfen, auch wenn das Engelsjahr vorbei und das Kunstwerk abgebaut ist.“

Lars Bluma, Leiter des Historischen Zentrums ist jetzt schon aufgeregt und blickt gespannt auf das Kunstprojekt. „Friedrich Engels in die heutige Zeit transformiert – das macht neugierig auf die neu konzipierte Dauerausstellung im Engels-Haus. Ich freue mich schon darauf: Engels kommt wieder nach Hause. Die Schau wird Leben und Werk des berühmten Wuppertalers zeigen und einen faszinierenden Einblick in die bürgerliche Alltagskultur der pietistischen Unternehmerfamilie Engels geben.“

Das internationale Inside out Project (IOP) wurde von dem französischen Street-Art-Künstler und Fotografen JR initiiert. Dabei sind bereits über 360 000 Porträts in 142 Ländern entstanden.