Neues Jahr 2024 müssen die Wuppertaler tiefer in die Taschen greifen

Wuppertal · Zum Jahreswechsel erwarten die Bürger allerlei Preiserhöhungen – wir geben einen Überblick

Um die Tiger und die anderen Attraktionen im Wuppertaler Zoo zu sehen, müssen Erwachsene in Zukunft etwas mehr zahlen. Kinder bis 14 Jahre kommen dafür kostenlos in die beliebte Einrichtung.

Foto: Oelbermann Fotografie / Florian Schmidt

Das neue Jahr steht an und damit ändern sich auch die Gebühren. Für manches müssen Wuppertaler demnächst tiefer in die Taschen greifen. Wir geben einen Überblick:

Stadt Wuppertal

Ab dem Jahr 2024 zahlen Wuppertaler 5,5 Prozent mehr für Abwasser, Trinkwasserversorgung, Abfall und Straßenreinigung. „Die Gebührensteigerung liegt unterhalb der Inflationsrate, die knapp einen Prozentpunkt höher liegt“, sagte Kämmerer Thorsten Bunte bereits vor einigen Wochen. Eine Erhöhung unterhalb der zu erwartenden Inflationsrate schafft die Verwaltung nur, indem gestiegene Kosten durch die Einbringung von Rücklagen zumindest teilweise aufgefangen werden konnten, heißt es von der Stadt.

Für den Gebührenzahler ergeben sich im Einzelnen die nachfolgenden Änderungen: Bei den Gebührensätzen für Schmutzwasser und Regenwasser zahlt die Muster-Familie statt 797 Euro ab 2024 848,40 Euro pro Jahr. Dies entspricht einer prozentualen Steigerung um 6,45 Prozent. Die Trinkwassergebühr erhöht sich für die Familie Mustermann im Jahresvergleich von 526,45 Euro auf 541,99 Euro jährlich, was eine prozentuale Steigerung um 2,95 Prozent bedeutet. Die Abfallgebühren steigen von 306,36 Euro auf 330,44 Euro im Jahr (plus 7,86 Prozent). Bei den Straßenreinigungsgebühren ergibt sich eine Steigerung von 64,95 Euro auf 67,20 Euro (plus 3,46 Prozent).

Thorsten Bunte erklärte, dass die Erhöhung unter anderem auch an steigenden Personalkosten bei Wupperverband und Wuppertaler Stadtwerken gekoppelt ist, an die die Stadt Entgelte zahlen muss. Bei den Abfallgebühren ist die Novellierung des Brennstoffemissionshandelsgesetzes (BEHG) mit rund vier Prozent Anteil maßgeblich für die Steigerung mitverantwortlich, heißt es von der Stadt. „Neu ist die CO2-Bepreisung, die wir auf den Bürger umlegen müssen“, so Bunte.

Zoobesucher müssen künftig 50 Cent mehr zahlen: Der Grüne Zoo Wuppertal erhöht seinen Eintrittspreis für Erwachsene von 18,50 Euro auf 19 Euro. Kinder bis 14 Jahre erhalten dafür freien Eintritt.

Wuppertaler Stadtwerke

Die Wuppertaler Stadtwerke planen bei Strom und Gas keine Preisanpassungen zum Jahreswechsel, jedoch in den ersten Monaten des neuen Jahres, teilt WSW-Sprecher Rainer Friedrich mit. „Wir sind vom Gesetzgeber verpflichtet, alle Preisbestandteile – insbesondere bei der Grundversorgung – zu berücksichtigen. Bis heute sind noch nicht alle Preisbestandteile eindeutig geklärt“, erklärt er. „Sobald hier Klarheit herrscht, werden wir bei Gas die Beschaffungsvorteile an unsere Kunden im Rahmen einer Preissenkung – wenn diese nicht durch eine frühzeitige Rücknahme des Mehrwertsteuervorteils aufgezehrt wird – schnellstmöglich weitergeben.“ Die Kunden würden rechtzeitig informiert werden.

Auch für die Bustickets müssen Wuppertaler demnächst mehr zahlen: Im VRR werden die Ticketpreise zum 1. Januar um durchschnittlich 9,4 Prozent angehoben. „Das Deutschlandticket ist davon nicht betroffen“, so Friedrich.

Sonstiges

Ab dem ersten Januar müssen auch diejenigen wieder tiefer in die Tasche greifen, die gerne essen gehen. Denn die Mehrwertsteuer auf Speisen in Gaststätten wird wieder auf 19 Prozent angehoben. Der Steuersatz war wegen der Corona-Pandemie und der Energiekrise von 19 auf 7 Prozent gesenkt worden. Den Gastronomen bereitet das Sorge. „Durch die Rückkehr zur Steuerbelastung von 19 Prozent reduziert sich das Maß derer, die sich das Essengehen noch leisten können. Ich habe richtig Angst“, sagte Achim Brand, Inhaber des Café du Congo und Vorsitzender des Dehoga Wuppertal (Deutscher Hotel- und Gaststättenverband).

Preise werden auch sinken

Gute Nachrichten gibt es aber auch: In manchen Bereichen sinken die Preise. Der Fernwärmepreis ändere sich ab 1. Januar 2024 gemäß der vertraglich vereinbarten Preisänderungsklausel, teilt Rainer Friedrich für die WSW mit. Bei der Talwärme wird sich der Arbeitspreis ändern. Der Talwärmepreis setzt sich aus drei Komponenten zusammen: dem Leistungspreis, dem Arbeitspreis und dem Messpreis. Der Arbeitspreis ist die Komponente, die den Fernwärmepreis am stärksten beeinflusst. Der Preis für die WSW-Talwärme wird jeweils zum 1. Januar und 1. Juli angepasst. „Nach der letzten Preissenkung im Juli 2023 wird der Talwärmepreis zu Beginn des Jahres 2024 erneut sinken“, so Friedrich.

Keine Preisänderung gibt es beim Servicecenter, der Musikschule, dem Von-der-Heydt-Museum und beim Anwohnerparken. Bei der Hundesteuer gibt es keine Erhöhung, aber die Ausgabe der Hundesteuerersatzmarke wurde im Rahmen der Verwaltungsgebührensatzung erhöht, so Stadtsprecherin Laura Dicke.

(axd)