29-Jähriger bestreitet Prügelangriff auf Polizisten
Bei einer tumultartigen Schlägerei auf der Elberfelder Straße gab es am Dienstag mehrere Verletzte.
Wuppertal. Bei einem Polizeieinsatz auf der Elberfelder Straße sind am Dienstag zwei Polizeibeamte verletzt worden: Ein 32-Jähriger erlitt eine Gehirnerschütterung und eine Platzwunde am Kopf, seine Kollegin (29) verlor die Kuppe eines Backenzahns, gab die Behörde am gestrigen Mittwoch bekannt. Beide Beamte wurden ambulant im Krankenhaus behandelt und sind vorerst nicht dienstfähig.
Gegen vier Mitglieder einer Familie wird jetzt unter anderem wegen Widerstands und gefährlicher Körperverletzung ermittelt. Laut Polizei war der Ausgangspunkt für den Einsatz ein Streit zwischen der Mutter (52) und einem ihrer Söhne (28) um kurz vor 18 Uhr — auf offener Straße. Den habe eine Zivilstreife — mit dem 32 Jahre alten Polizisten am Steuer und der Beamtin (29) als Beifahrerin — mitbekommen.
Weil der Mann die Frau nicht nur verbal attackiert, sondern auch eine drohende Körperhaltung gegenüber der Frau eingenommen habe, sei man eingeschritten: Deshalb habe der Zivilstreifenwagen unmittelbar neben den Streitenden angehalten. Sofort sei die Situation eskaliert. Unter anderem sei der 28-Jährige mit ausgestrecktem Bein in Richtung Fahrertür gesprungen.
Die Polizistin habe mehrfach laut und deutlich gerufen: „Polizei — hören Sie auf“ — ohne Erfolg. Stattdessen habe es auf offener Straße ein tumultartiges Handgemenge gegeben. Dabei habe der 28-Jährige erst der Polizistin einen Faustschlag versetzt und dann ihrem zu Boden gegangenen Kollegen gegen den Kopf getreten.
Zu dieser Zeit sollen auch der Vater (60) und der Bruder (24) des mutmaßlichen Schlägers aufgetaucht sein: Der Vater habe unter anderem versucht, einen Polizisten mit einer Cola-Flasche zu schlagen.
Die Polizei hatte mittlerweile ebenfalls Verstärkung bekommen. Am Ende wurde die Familie überwältigt. Die Brüder und die Mutter wurden ebenfalls ins Krankenhaus gebracht. Nach ambulanter Behandlung dort kamen sie auf freien Fuß. Begründung: Die Personalien seien bekannt, die akute Gefahr bestünde nicht mehr.
Am Mittwoch meldete sich der von der Polizei als Schläger verdächtigte 28-Jährige bei der WZ und wies die Darstellung der Polizei komplett zurück: Er habe sich nicht mit seiner Mutter gestritten, sagt der Mann. Aus einem Auto sei ein großer und tätowierter Mann ausgestiegen, auf ihn zugekommen und habe ihn mit einer Art Kickboxtritt angegriffen. Als Polizist habe sich der Mann nicht zu erkennen gegeben.
Der WZ sagte der 28-Jährige, dass er Epileptiker sei. Auf diese Erkrankung hätten die Mutter und andere Zeugen durch laute Rufe aufmerksam gemacht. Der Angreifer habe darauf nicht reagiert. Dass die Polizistin verletzt worden sei, könne er sich nicht erklären. Seinem Bruder sei die Nase gebrochen worden, er selbst habe eine Gehirnerschütterung, sagte der 28-Jährige. Er wolle einen Anwalt einschalten.
“ Die Kripo sucht weitere Zeugen. Hinweise an Ruf 2840.