37 Wuppertaler sind 100 Jahre oder älter — es waren mal mehr

Ein Jahrhundert — ein Zeitraum, in dem sich die Welt stark verändert. Umso interessanter ist es, sich die Geschichten der Menschen anzuhören, die in diesem Zeitraum gelebt haben, 100 Jahre oder älter sind.

Doch davon gibt es immer weniger in Wuppertal. Lebten 2013 noch 101 Menschen, die 100 Jahre oder älter waren, zählte die Stadt Ende des vergangenen Jahres nur noch 37.

Dass eine umfangreiche medizinische Versorgung und komfortablere Lebensumstände zu einer höheren Lebenserwartung führen, ist bekannt. Warum aber sinkt dann die Anzahl der Hundertjährigen in Wuppertal? Oliver Pfumfel ist Statistiker bei der Stadt und erklärt seine Theorie: „Ich vermute, dass das Auswirkungen des Ersten Weltkriegs sind. In den Jahren 1914 bis 1918 gab es womöglich weniger Geburten.“ Viele Männer fielen in den Kampfhandlungen, noch bevor sie Nachwuchs zeugen konnten. Dementsprechend gibt es weniger Menschen, die überhaupt in dieser Zeit geboren wurden. „Die Jahrgänge 1914 bis 1918 wurden auch durch den Zweiten Weltkrieg gebeutelt“, ergänzt Oliver Pfumfel. Viele junge Männer besagter Geburtsjahre wurden in diesen Krieg einberufen und kehrten nicht zurück. Das könnte auch erklären, warum von den 37 Wuppertalern, die das 100. Lebensjahr vollendet haben, gerade einmal drei männlich sind.

Die Anzahl derjenigen, die mindestens 100 Jahre alt sind, stieg im Gegensatz zu Wuppertal im gesamten Bundesland bis ins Jahr 2014 hinein an. Doch gingen die Zahlen dann ebenfalls von 3578 auf genau 3162 im Jahr 2016 zurück, belegen Zahlen der amtlichen Statistikstelle des Landes Nordrhein-Westfalen. Auch hier verweist man auf die harten Kriegsjahre. Oliver Pfumfel ist für die Zukunft optimistisch: „2020 müssten es wieder mehr Hundertjährige geben.“ Die Zahl der 97-Jährigen sei dahingehend vielversprechend.