99 Stunden für einen Kurzfilm

Zwei Wuppertaler sind mit ihrem Projekt bei der Berlinale.

Foto: Hegemann/Klein

Die 68. internationalen Filmfestspiele in Berlin - die Berlinale - versprechen Glamour, Party und jede Menge Stars. Mitten im Geschehen waren dort am Mittwochabend die Wuppertaler Schüler Johannes Klein und Noël Hegemann, 16 und 18 Jahre alt. Die Schüler haben für den Wettbewerb „99 Fire-Films-Award“ einen Kurzfilm mit dem Titel „Gurkenrennen“ gedreht und eingereicht. Er behandelt die verschiedenen Phasen der Liebe im Leben einer jungen Frau - von der familiären Sicherheit über wechselnde Liebhaber hin zur Freundschaft. Der Streifen musste exakt 99 Sekunden lang sein, so die Vorgabe.

Das Thema „Ich liebe es“, das in Zusammenarbeit mit dem Hauptsponsor McDonalds entstand, , war erst am 1. Februar vom Veranstalter bekannt gegeben worden. Daraufhin hatten die Teilnehmer - Hobby-Filmer wie Profis - 99 Stunden Zeit, sich eine Story auszudenken und den Film zu produzieren. Mehr als 3100 Teams reichten ihren Beitrag ein. Zur Preisverleihung im Rahmen der Berlinale durften die besten 99 von ihnen erscheinen.

Bei der Produktion stehen die Wettbewerbsteilnehmer unter einem enormen Zeitdruck. „Für die Idee hat man ein paar Stunden, dann muss man alles andere planen“, erklärt Noël. Als die Handlung stand, mussten die Locations her. Mit minimalem Budget war es zunächst schwierig, ein Hotelzimmer zu finden, das für einige Szenen gebraucht wurde. Freunde und Schulkameraden beteiligten sich als Darsteller, professionelle Unterstützung stand dem Wuppertaler Team nicht zur Verfügung. Kamera führte Noël allein, Schnitt und Regie regelten er und Johannes gemeinsam. Ergebnis des Ganzen ist nicht nur ein 99-Sekunden-Film mit bemerkenswerten Aufnahmen und Kameraführung. Die Jungs, die „nebenbei“ fürs Abitur pauken, knüpften bei der Aftershow-Party Kontakte zu Promis, die dann beim nächsten Projekt mit im Boot sitzen könnten. mdj