A 46: „Wir brauchen dringend eine Verbesserung“

Bürgerverein Sonnborn und Anwohner des Boltenbergs sehen jetzt den richtigen Zeitpunkt, den Druck auf Stadt und Land zu erhöhen.

Foto: Andreas Fischer

Sonnborn/Boltenberg. Der Bürgerverein Sonnborn-Zoo-Varresbeck und die Anwohner am Boltenberg wollen den Druck auf Stadt und Land erhöhen, endlich für einen optimalen Lärmschutz im Sonnborner Kreuz zu sorgen. Auch die Politik stimmte den beiden Bürgeranträgen im Verkehrsausschuss am Donnerstag zu. Das letzte Wort hat nun der Hauptausschuss, der am 3. Mai tagt.

Dabei hatte die Stadt zunächst noch empfohlen, die Anträge abzulehnen. Tenor: „Wir sind nicht zuständig.“ Und inhaltlich sei man ohnehin der gleichen Meinung. In der neuen Fassung, die vor der Sitzung noch ins Ratsinformationssystem gestellt wurde, klang das aber schon anders. „Die Verwaltung unterstützt die in den Bürgereingaben formulierten Forderungen und Anregungen in Bezug auf verbesserten Schutz vor Verkehrslärm im Zusammenhang mit den Baumaßnahmen im Bereich des Sonnborner Kreuzes und wird sie bei den weiteren Abstimmungen und Verhandlungen mit Bund und Land in geeigneter Weise weiterhin mit Nachdruck einbringen.“

Unterstützung für die Anträge hatte es bereits vor der Sitzung von CDU und SPD gegeben. „Wir werden uns bei Bund und Land dafür einsetzen, dass man die ablehnende Haltung im Hinblick auf die geforderten Lärmschutzmaßnahmen bei der Erneuerung der Brückenbauwerke im Sonnborner Kreuz noch einmal überdenkt“, so der Sonnborner Stadtverordnete und stellvertretende Fraktionsvorsitzende Ludger Kineke in einer Stellungnahme der Partei. Durch die Neubauten der Brücken ergebe sich ein „ein Zeitfenster, um für optimale Lärmschutzmaßnahmen und mehr Lebensqualität zu sorgen“. Fraktionschef Michael Müller hatte die Stadt kritisiert. Die Haltung der Fachverwaltung könne er nicht nachvollziehen, die sich bis dahin noch dafür ausgesprochen hatte, die Anträge abzulehnen.

Auch die SPD hatte sich vorab zum Thema geäußert. Fraktionsvorsitzender Klaus Jürgen Reese betonte: „Die A 46 hat heute, anders als zu Zeiten ihres Baus geplant, eine überregionale Bedeutung. Entsprechend groß ist das Verkehrsaufkommen auf dieser Autobahn und ihren Zubringer. Gerade deshalb erwarten wir, dass im Zuge des Ausbaus und der Sanierungen die Lärmschutzmaßnahmen erheblich erweitert werden.“ Das bestätigte der Ausschussvorsitzende Volker Dittgen. „Man muss nicht einmal mit besonderer Sorgfalt in die Lärmkartierung der Stadt Wuppertal schauen um festzustellen, dass die A 46 und die A 1 die Hauptquellen von belastendem Lärm in unserer Stadt sind.“

Dass seine Wunschlösung, der A 46 einen Deckel zu verpassen, aus Kostengründen nicht realisiert werden kann, damit hat sich Bernd Udo, Vorsitzender des Bürgervereins Sonnborn-Zoo-Varresbeck abgefunden, wie er in seinem Statement in der Sitzung betonte. „Aber wir wünschen uns dringend eine entscheidende Verbesserung.“ Es reiche nicht, die Bauwerke wieder eins zu eins neu zubauen — ohne Lärmschutz. Der Verkehrsausschuss müsse deshalb „ein klares Signal setzen“. Mit dem klaren „Ja“ für die Anträge habe er das gemacht, war Hindrichs anschließend zufrieden. Jetzt müsse man abwarten, auch, inwieweit dieses „Ja“ auch Wirkung auf den Landesbetrieb hat. Denn dessen Vertreter in der Sitzung, Mario Korte, blieb bei eventuellen Aussagen in diese Richtung extrem vorsichtig.