Ab 22. August: Fernbuslinie nach Berlin
Nach Einrichtung der Nordsee-Route Ende Mai plant die Firma „Mein Fernbus“ jetzt eine Direktverbindung in die Hauptstadt.
Wuppertal. Das Unternehmen „Mein Fernbus“ mit Sitz in Berlin wird ab dem 22. August eine Linie ins Programm aufnehmen, die von Bonn über Köln und Wuppertal direkt in die Hauptstadt fährt.
Das berichtete Geschäftsführer Panya Putsathit (37) am Mittwoch bei einem Ortstermin mit unserer Zeitung. Bei einer Fahrtzeit von gut sechseinhalb Stunden nach Berlin sollen die Tickets je nach Tarif zwischen 22 und 49,50 Euro kosten und ab heute in den Verkauf gehen.
Passagiere sollen außerdem die Möglichkeit haben, von der Fernbushaltestelle an der B 7 in Oberbarmen aus nach Bonn zu fahren — bei gut einer Stunde Fahrtzeit für acht bis 14,50 Euro pro Ticket. Die Berlin-Linie 038 soll bis zu drei Mal täglich fahren und der Bahn Konkurrenz machen, erklärt Putsathit.
Wie berichtet, hat das Unternehmen bereits eine Fernbuslinie an die Nordsee eingerichtet. Zur aktuellen Auslastung dieser Linie sagt der Geschäftsführer mit Blick auf die Konkurrenz zwar nichts — man gehe aber davon aus, dass sich die Linie auf Dauer etabliert und in der Urlaubssaison 2014 deutlich anzieht. „Unser Angebot muss sich erst einmal bei den Kunden herumsprechen und wird dann im nächsten Jahr in die Urlaubsplanung einbezogen.“
Wuppertal sei als Haltepunkt mit großem Einzugsgebiet von hoher Bedeutung — und das auch wegen seiner guten Autobahnanbindung. Auf die aktuelle Diskussion über die Einrichtung eines eigenen Omnibusbahnhofs für Reise- und Fernbuslinien angesprochen, zeigt sich der Geschäftsführer gesprächsbereit: „Sollte es einen Haltepunkt mit entsprechender Logistik für unsere Busse, Fahrer und Passagiere geben, wären wir selbstverständlich damit einverstanden, dafür angemessene Gebühren zu zahlen.“ Wichtig sei neben einer Überdachung und Wartebereichen zum Beispiel auch die Möglichkeit, Bordtoiletten dort zu leeren: Jeder der derzeit gut 100 Busse verfügt über ein eigenes WC. In diesem Punkt gebe es deutschlandweit noch Nachholbedarf, betont Putsathit.
Das Unternehmen — es kooperiert beim Ausbau seines Liniennetzes mit regionalen Busfirmen — wachse jedenfalls rasant: Habe man zum Jahresbeginn noch auf 30 Mitarbeiter und 30 Busse zurückgreifen können, bewege man jetzt 100 Busse und beschäftige 110 Mitarbeiter. In Zusammenarbeit mit derzeit 45 regionalen Partnern, unter anderem die Firma Groeger aus Hattingen, verfüge man aktuell über einen Pool von gut 500 Busfahrern. Gut 30.000 Kunden-Rückmeldungen habe man bislang ausgewertet — mit Teilnehmern aller Altersklassen, wie Putsathit berichtet.