Wuppertal Abeler: 1000 Uhren in drei Stunden versteigert
Die Ausstellung Abeler kam unter den Hammer.
Zentrum. 58 Jahre Wuppertaler Museumsgeschichte haben am Samstag endgültig ihr Ende gefunden. In nur etwa drei Stunden. So lange hat es laut Henrick Abeler gedauert bis der Auktionator des Auktionshauses Dr. Crott die knapp 1000 Uhren aus dem Bestand des Museums in Frankfurt verkauft hatte.
242 Positionen finden sich auf der Homepage des Auktionshauses, weil die 1000 Uhren teilweise zusammengefasst wurden. Für jede einzelne davon habe der Auktionator im Schnitt 40 Sekunden gebraucht, berichtet Henrick Abeler. „Bei besonderen Stücken auch mal 1,5 bis zwei Minuten — das ist aber trotzdem schnell.“ So kämen 80 bis 100 Uhren pro Stunde unter den Hammer.
Für Abeler war die Versteigerung eine zwiespältige Angelegenheit. Einerseits habe er mit einem weinenenden Auge dagesessen. Andererseits sei er auch froh gewesen, zu sehen, in welche Hände die Stücke fielen. Denn auch namhafte Museen seien unter den Interessenten gewesen.
Trotzdem habe es besondere Uhren gegeben, die für Abeler aufgrund ihrer Geschichte eine besondere Bedeutung gehabt hätten. Bei Uhren wie der Totenkopfuhr oder der Napoleonsuhr etwa, sagt er, „wird einem schon das Herz schwer.“ Generell gebe es Uhren, die er schön findet, oder bei denen er an Geschichten denken muss, die sein Vater ihm dazu erzählt habe, an denen hänge er schon. Und so habe er auch Uhren behalten, die er geschenkt bekommen habe oder die er von seinem Vater geerbet hatte.
Viele seien das aber nicht. „Wenn man so eine Entscheidung trifft, dann muss man das auch richtig machen“, sagt Abeler. Henrick Abeler hatte die Entscheidung, das Museum zu schließen, schon im September bekanntgegeben. Nach 58 Jahren habe es schlicht nicht mehr genug Besucher gegeben.
Georg Abeler, Großvater von Henrick Abeler, hatte 1955 die ersten acht Uhren erworben und 1958 das Museum eröffnet. Sein Sohn Jürgen Abeler hat die Sammlung dann richtig aufgebaut.