Straßenverkehr Abgesägter Blitzer - Täter ging „professionell“ vor

Wuppertal · Bislang fehlt im Fall der gestohlenen Radaranlage an der L74 noch jede Spur zum Täter. Viele Fragen sind offen. Ein Fakt mach den Diebstahl besonders ärgerlich.

 Der Blitzer zwischen Wuppertal und Solingen wurde abgesägt.

Der Blitzer zwischen Wuppertal und Solingen wurde abgesägt.

Foto: Tim Oelbermann

Nach der illegalen Demontage einer stationären Blitzanlage an der L 74 bei Kohlfurth hat die Polizei bislang keine Hinweise auf den oder die Täter. Man sei in dem Fall auf Zeugenhinweise angewiesen und habe noch keine heiße Spur, sagte Polizeisprecher Stefan Weiand am Freitag auf WZ-Anfrage. Der Blitzer sei nach bisherigem Erkenntnisstand offenbar „professionell abgeflext“ worden. Der genaue Zeitpunkt der Tat ist unbekannt, als Tatzeitraum gilt der 3. Dezember bis 2. Januar. Bemerkt worden war der Vorfall erst, als ein Mitarbeiter der Stadt Anfang des Jahres die Fotos aus der Anlage sichern wollte.

Die Stadt geht von einem Schaden von rund 60.000 Euro aus. Der Vorfall sei auch deshalb ärgerlich, weil es sich bei der zerstörten Anlage um die einzige ihrer Art in Wuppertal handle, die auch die Kfz-Kennzeichen von Motorradfahrern ablichten könne, sagte der Stadtsprecher Thomas Eiting. Das habe dazu geführt, dass die Unfallzahlen mit Motorradfahrern an der kurvigen Stelle deutlich reduziert werden konnten. Die Strecke von und nach Solingen und Remscheid sei besonders bei Zweiradfahrern beliebt.

Der Mast des Blitzers wurde im Gebüsch gefunden

Der stationäre Blitzer hatte aus zwei miteinander verbundenen Säulen bestanden, die die Fahrzeuge sowohl von hinten wie auch von vorne fotografieren konnten. Die aus - Richtung Wuppertal gesehen - erste Blitzanlage sei gekappt worden. Man habe den Mast des Blitzers zwar noch in einem Gebüsch entdeckt, allerdings seien die Aufnahmen bereits entfernt gewesen, erklärte Eiting. Die Anlage soll nun möglichst bald ersetzt und wieder in Betrieb genommen werden. Einen genauen Zeitpunkt dafür konnte der Sprecher aber nicht nennen.

Derzeit unterhält die Stadt für die stationäre Geschwindigkeitsüberwachung sieben Starenkästen, zehn Blitzersäulen und die Radaranlage an der A 46. Wie hoch der Einnahmeausfall durch den Verlust der Blitzanlage nahe der Kohlfurth ausfällt, konnte der Sprecher nicht sagen, da nach seinen Angaben die Einnahmen nicht nach Standorten erhoben würden.

Die Geschwindigkeitsüberwachung macht sich für die Stadt in jedem Fall bezahlt: Im vergangenen Jahr hat Wuppertal durch die Ahndung von Geschwindigkeitsüberschreitungen 5,5 Millionen Euro eingenommen. In die Summe seien sämtliche Geschwindigkeitsmessungen durch mobile und stationäre Anlagen eingerechnet, erklärte Eiting.