Abgestürzt: Feuerwehr rettet „Nummer 197“ vom Dönberg
Warum eine Brieftaube auf dem Flug in die Heimat in Herdecke notlanden musste.
Dönberg. Für „Nummer 197“ war es die fünfte Wettkampftour in ihrem Brieftaubenleben. Start war in Regensburg. Ziel: der heimische Taubenschlag Zum Lohbusch am Dönberg im Wuppertaler Norden. Doch dort kam der Anfang des vergangenen Jahres geschlüpfte Vogel nicht an. Ihr immerhin 550 Kilometer langer Rückflug vom Bayerischen Wald ins Bergische wurde im benachbarten Ennepe-Ruhr-Kreis jäh unterbrochen.
In Herdecke — nur noch 30 Kilometer von Wuppertal entfernt — musste „Nummer 197“ notlanden und hatte doch eine Riesenportion Glück. Die örtliche Feuerwehr wurde auf den offensichtlich geschwächten Vogel aufmerksam und rückte umgehend zur Rettung an. Feuerwehr-Sprecher Christian Arndt zur WZ: „Wir waren ganz behutsam und haben die Taube in einem geräumigen Käfig mit Wasser und Brot versorgt.“
Und die Retter machten dank des Taubenrings an der Vogelkralle schnell den besorgten Besitzer in Wuppertal ausfindig.
Manfred Lippert kümmert sich schon seit 30 Jahren um Brieftauben. Seit drei Jahren macht er bei einer Schlaggemeinschaft mit mehr als 70 Tauben auf dem Dönberg mit. Als er Anfang der Woche über den Absturz von „Nummer 197“ informiert wurde, setzte er sich natürlich umgehend ins Auto und holte sein Täubchen eineinhalb Stunden später in Herdecke ab.
Der 44-Jährige ahnt, warum der Vogel abstürzte: „Die Taube hatte eine Verletzung am Flügel. Das kann eigentlich nur ein Greifvogel gewesen sein.“ Vom Täter fehlt zwar jede Spur, doch „Nummer 197“ ist auf dem Weg der Besserung. Lippert zur WZ: „Die Taube wird gehegt und gepflegt. Das wird schon wieder.“ Die nächste Tour ist ohnehin schon in Planung. Von Neustadt in Bayern soll „Nummer 197“ etwa 350 Kilometer fliegen — allerdings erst Mitte des Monats.